Im Iran von Frauen und Männern gedreht, die für diesen Film Gefahr liefen, verhaftet zu werden, porträtiert der Film nicht nur eine mutige Frau, sondern die iranische Frauenrechtsbewegung selbst. Er blickt hinter die reinen Fakten, die Schlagzeilen machten - und gibt Einblicke aus erster Hand in das Leben einer Frau, die für ihre Sache alles riskiert:
Als Anwältin und Aktivistin kämpft Nasrin Sotoudeh für die Rechte von Frauen, Kindern, Mitgliedern der LGBTQ+-Gemeinschaft, Künstler*innen, Journalist*innen und denjenigen, denen in ihrem Land die Todesstrafe droht. Im Jahr 2018 wurde sie wegen ihrer Arbeit verhaftet. Die Begründung: „Propaganda gegen den Staat“, insbesondere wegen ihres Rechtsbeistands für Frauen, die gegen die Verpflichtung zum Tragen eines Hidschabs verstoßen haben. 38 Jahre Gefängnis und 148 Peitschenhiebe – das harte und ungerechte Urteil schockierte die Welt und offenbarte einmal mehr den autoritären Charakter des iranischen Regimes. Auch während ihrer Inhaftierung hat Nasrin Sotoudeh unablässig für faire und bessere Bedingungen im Gefängnis gekämpft. Um dort während der Covid-19-Pandemie eine sicherere Umgebung zu gewährleisten, trat sie in einen 50-tägigen Hungerstreik, der ihr Leben gefährdete.
Obwohl sie an einer Herzerkrankung litt, wurde sie ins Qarchak Gefängnis verlegt, eines der unsichersten Gefängnisse Irans. Am 7. November wurde sie aus gesundheitlichen Gründen vorübergehend entlassen. Inzwischen wurde Nasrin Sotoudeh positiv auf COVID-19 getestet. In einer Erklärung nach ihrer Freilassung sagte sie: „Jeden Tag, den ich außerhalb des Gefängnisses verbringe, warte ich darauf, die Nachricht von der Freilassung aller politischen Gefangenen zu hören“. Der Kampf für ihre Freiheit ist jedoch noch lange nicht vorbei, denn sie muss eine Mindestfreiheitsstrafe von 12 Jahren verbüßen.
▸ Der Film wird als Original mit Untertitel gezeigt.
▸ Dr. Marziyeh Bakhshizadeh ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für Sozialwissenschaften im Studiengang Gender and Diversity an der Hochschule-Rhein-Waal. Sie hat in Teheran Soziologie studiert und in Bochum über Frauenrechte in verschiedenen Interpretationen des Islam im Iran nach der Revolution von 1979 promoviert. Ihr besonderes Interesse in Forschung und Lehre gilt der Religionssoziologie sowie den Menschen- und Frauenrechten in islamischen Gesellschaften und Kulturen.
▸ Tickets gibt es beim endstation.kino: zur Webseite
Eine Kooperationsveranstaltung von endstation.kino, Bahnhof Langendreer und Amnesty International Bochum
Im Rahmen der Reihe "Zwischen Aufbruch und Widerstand: LGBTIQ* und Frauenrechte weltweit", in Kooperation mit der Rosa Luxemburg-Stiftung NRW; gefördert durch Engagement Global mit Mitteln des BMZ
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