15. September 2023 Exkursion Kunst in Potsdam

Das Minsk / Potsdam-Museum / Die Weiße Moderne

Information

Veranstaltungsort

Potsdam

Zeit

15.09.2023, 14:15 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Kunst / Performance

Zugeordnete Dateien

14:15 Uhr TREFFPUNKT AM HAUPTBAHNHOF POTSDAM (wird bei Anmeldung präzisiert)

14:30 Uhr: DAS MINSK
Im modernistischen Stil der DDR entstand von 1971 bis 1977 auf dem Brauhausberg in Potsdam das ehemalige Terrassenrestaurant »Minsk« nach einem Entwurf der Architekten Karl-Heinz Birkholz und Wolfgang Müller. Die Gaststätte wurde als Café Minsk bis zum Jahr 2000 bewirtschaftet. In der Folgezeit wurde das Gebäude Gegenstand zahlreicher Debatten. Mitte der 2010er-Jahre entging es nur knapp seinem Abriss. Ab 2019 wurde es saniert. Dr. Hans-Jürgen Scharfenberg, der für DIE LINKE im Stadtparlament in Potsdam sitzt, berichtet im Gespräch mit Sabine Schöneburg über den schwierigen Kampf der Rettung bis hin zur neuen Nutzung.
Information: Das Minsk wird nicht von innen besichtigt, da es in Vorbereitung einer Ausstellung geschlossen ist.

15:45 Uhr: POTSDAM-MUSEUM

Das Potsdam Museum ist ein Stadtmuseum, das sich seit 2012 in der historischen Mitte Potsdams befindet. In seinem eindrucksvollen Museumsbau präsentiert das Potsdam Museum auf 1.300m² Ausstellungsfläche vielfältige Objekte zur Kultur und Geschichte der Stadt.

Werner Taag – DDR-Alltagsfotografie
Junge Frauen im Sommerkleid auf der Langen Brücke, ein Eis essendes Kind auf dem Alten Markt, drei beste Freunde auf Streifzug durch die Stadt – es sind die alltäglichen Augenblicke, denen Werner Taag sein fotografisches Schaffen widmete. Die Ausstellung zeigt Aufnahmen Potsdams zwischen 1949 und 1989 – alle aus dem riesigen Fotoschatz, den der leidenschaftliche Bildchronist der Stadt hinterlassen hat. Als langjähriger Mitarbeiter der Potsdamer Verkehrsbetriebe war Werner Taag auf Schiene und Straße mitten im Leben unterwegs. Mit der Kamera beobachtete er dabei den Wandel der Stadt und ihrer Bewohner.

17:00 Uhr: Cafébesuch auf Selbstzahlerbasis in der Nähe des Offenen Kunstvereins

19:00 Uhr: Besuch der Vernissage:
DIE WEISSE MODERNE. ARCHITEKTUR ZWISCHEN KULTURAUSTAUSCH, FERNWEH UND KOLONIALEM GRÖßENWAHN
im Offenen Kunstverein e.V.

„Alle Häuser sollten von Gesetzes wegen weiß sein.“ – das verlange der französisch-schweizerische Architekt, Stadtplaner, Künstler und Designer Le Corbusier. Der international bekannte Berliner Kunst-Fotograf Jean Molitor hat viele weißen Bauten der Moderne aufgespürt und präsentiert eine Auswahl unter dem Titel „Architektur zwischen Kulturaustausch, Fernweh und kolonialem Größenwahn“ nun im Offenen Kunstverein e.V. Potsdam – mit ihrer ganz unterschiedlichen Geschichte, in gleicher künstlerischer Sichtweise: puristisch, nüchtern, in Schwarz-Weiß und im Querformat.

Der architektonische Zeitgeist des Neuen Bauens, der klassischen Moderne, wurde ab den 1940er Jahren von Europa in die Welt exportiert. Der internationale Stil entstand: die „Patchworkfamilie der Moderne“. In Afrika, Lateinamerika oder Asien wurde er von den dort ansässigen Kolonialmächten importiert. Es mangelte weder an Platz noch an Bedarf. Arbeitskräfte und Baumaterialien waren preiswerter als in Europa oder den USA. Bauherren, Bauleiter, Statiker oder Bauzeichner waren oft auch die – bis auf wenige Ausnahmen heute kaum bekannten – Architekten selbst. Europäische Bauten der Moderne wurden als Bild übernommen, der westliche Zeitgeist als Replik umgesetzt, angepasst an lokale Materialien, tropisches Klima und die Bautradition vor Ort. Im internationalen Maßstab wurde die Weiße Moderne gleichermaßen zum Symbol für Kulturaustausch und Fernweh, wie für den Größenwahn der Kolonialisten.
Die Ausstellung wandert aus Potsdam in Teilen im Spätherbst 2023 nach São Paulo / Brasilien sowie im Anschluss nach Asmara / Eritrea. Die Fotos von Jean Molitor sind ein Beitrag im Diskurs zum gemeinsamen Umgang mit dem kulturellen Erbe weltweit. 

In Potsdam kann die Ausstellung dank der Zusammenarbeit von Kulturforum der Rosa-Luxemburg-Stiftung e.V., Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg und dem Offenen Kunstverein e.V. Potsdam realisiert werden.

Begrüßung durch
Sabine Raetsch (Offener Kunstverein e.V. Potsdam) und
Michaela Klingberg (Kulturforum der Rosa-Luxemburg-Stiftung)
einführendes Gespräch zwischen
Dr. Kaija Voss (Architekturhistorikerin) und
Jean Molitor (Fotograf)

Gegen 20:00 Uhr gemeinsame Rückfahrt nach Berlin.

Bei Interesse senden Sie uns bitte eine Mail. Teilnahmebeitrag: 5€.

 

Kontakt

Michaela Klingberg

Kulturforum, Rosa-Luxemburg-Stiftung

Telefon: +49 30 44310 160