27. März 2023 Ausstellung/Kultur Zwischen drohendem Angriffskrieg der Türkei und demokratischer Autonomie

Ausstellung von Künstler*innen aus dem Flüchtlingscamp Mexmur

Information

Veranstaltungsort

Peter-Weiss-Haus
Doberaner Str. 21
18057 Rostock

Zeit

27.03.2023, 10:00 - 21.04.2023, 19:00 Uhr

Themenbereiche

Migration / Flucht, Krieg / Frieden

Zugeordnete Dateien

Im UN-Flüchtlingscamp Maxmur/ Südkurdistan/ Nord Irak leben - teilweise seit 1998 - über 10.000 Menschen.
In Zusammenarbeit mit der Bielefelder Initiative für Frieden und Hoffnung in Kurdistan e.V. zeigen wir Gemälde von Künstler*innen aus dem Flüchtlingscamp Maxmur.
Die Gemälde sind ein kultureller Spiegel des Lebens im Flüchtlingscamp: Sie bilden Flucht, den Horror von Terror & Krieg, aber auch Hoffnung auf ein Leben in Frieden & Glück ab.Spenden und Erlöse aus der Ausstellung fließen direkt an die Künstler*innen im Camp Maxmur.

Die Ausstellung wird durch weitere Veranstaltungen (Situation in den kurdischen Gebieten in Nord-Syrien und der im Mai stattfindenen Präsidentschaftswahlen in der Türkei) gerahmt.


Hintergrund:
Anfang der 1990er Jahre wurden im Zuge der türkischen Entvölkerungspolitik ca. 5000 Dörfer und Ansiedlungen im (zur Türkei gehörenden) Norden Kurdistans vollständig zerstört. Zehntausende Kurd*inn*en wurden von der türkischen Armee vertrieben.

Viele Menschen flohen nach Europa oder in die Elendsviertel westtürkischer Großstädte. Andere machten sich auf den Weg, um in den (zum Irak gehörenden) südkurdischen Gebieten Schutz zu suchen. Nach langem Fußmarsch siedelten sich tausende der Geflüchteten im 1998 auf Initiative der UN aufgebauten Flüchtlingslager „Machmur“ (kurdisch Mexmur) im Dreieck der Städte Mossul, Erbil und Kirkuk an, in einer Gegend in der es vorher keinerlei Ansiedlungen und Infrastruktur gab. Nun ist aus dem Lager eine regelrechte Kleinstadt mit 12.000 Einwohner*inne*n geworden - mit Bäckereien, Lebensmittelgeschäften, einer Bibliothek, einer Theaterwerkstatt und Gärten.
Ähnlich wie in Nord-Ost-Syrien (Rojava) wird Machmur basisdemokratisch organisiert. So konnte dort u.a. eine Gesundheitsversorgung, ein muttersprachliches Bildungswesen sowie die Förderung kultureller Arbeit entstehen.
Machmur wird sowohl vom sog.“Islamischen Staat (IS)“ als auch von der türkischen Luftwaffe immer wieder mit Artillerie-, Drohnen- und Bombenangriff en attackiert - obwohl das Camp offiziell unter dem Schutz der UNO und der irakischen Regierung steht.

Durch die Möglichkeit sich künstlerisch zu betätigen lernen die in Machmur lebenden Jugendliche und jungen Erwachsene ihre Traumata zu bewältigen und Kraft zu schöpfen.

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern

Telefon: (0)381 4900450