10. Juli 2025 Diskussion/Vortrag Krieg in Gaza: KI-gestütztes Töten

Automatisierte Kriege, entmenschlichte Opfer, rechtlose Räume – mit Dr. Jens Hälterlein, Mathias Monroy, Christoph Marischka

Information

Veranstaltungsort

Hansa Haus
Brienner Straße 39
80339 München

Zeit

10.07.2025, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Krieg / Frieden

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Seit Beginn der israelischen Angriffe auf Gaza im Oktober 2023 nach dem Massaker, das die Terrororganisation Hamas in Israel am 7. Oktober anrichtete, setzen das Militär und Geheimdienste verstärkt auf Künstliche Intelligenz zur Überwachung, Identifizierung und gezielten Tötung. Damit wird ein weltweit einmaliger Präzedenzfall für diese disruptiven Technologien geschaffen. Systeme wie Lavender oder Gospel markieren Personen und Gebäude als Angriffsziele, auch ohne menschliche Kontrolle. Anhand von Kommunikations- und Bewegungsdaten erstellen sie Tötungslisten mit Zehntausenden Namen – trotz einer bekannten Fehlerquote von mindestens 10 Prozent. Ein weiteres System, «Where’s Daddy», überwacht Telefondaten, um Personen zu erfassen, wenn sie Zuhause sind, und sie dort gezielt zu eliminieren. Die Software kalkuliert dabei „Kollateralschäden“ ein. Die vermeintlichen oder tatsächlichen Hamas-Mitglieder werden zusammen mit ihrer Familie und anderen Hausbewohnern getötet. Dieser „Schlüssel“ unschuldiger Opfer kann bis zu 20 Zivilist*innen pro Ziel betragen, in besonderen Fällen sogar bis 200. Große US-Tech-Firmen arbeiteten laut Recherchen verschiedener Medien direkt mit israelischen Armeeeinheiten zusammen, um diese Technologien zu entwickeln. Weitere Unternehmen stellen die Infrastruktur für eine zunehmend automatisierte „Kill-Cloud“, in der neben verschiedenen Einheiten auch teilautomatisierte Waffensysteme vernetzt sind.

Zu Gast sind:
Dr. Jens Hälterlein, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medienwissenschaften der Universität Paderborn. Er forscht zum Einsatz von KI im Kontext Sicherheit und Militär, insb. Autonome Waffensysteme, Gesichtserkennung und Computersimulation.
Christoph Marischka, Politikwissenschaftler, Aktivist und Mitglied im Vorstand der «Informationsstelle Militarisierung e.V.» in Tübingen. Er stieß 2006 im Rahmen seiner Recherchen zu Frontex auf das Thema unbemannter Luftfahrzeuge und beschäftigt sich seither mit deren Einsatzfeldern und Beforschung.
Matthias Monroy, Redakteur der Tageszeitung ND sowie der Zeitschrift Bürgerrechte & Polizei/CILIP. Seine Schwerpunkte sind Polizei, Geheimdienste und Militär im Inland und der EU, außerdem Anwendungen zur Überwachung und Kontrolle.Moderation: Dr. Kerem Schamberger (Autor und Aktivist, marxistische linke)

Veranstalter: marxistische linke München, Münchener Friedensbündnis, DFG-VK München, Mera25 Bayern

Mit Unterstützung der Rosa Luxemburg-Stiftung Bayern/Kurt Eisner-Verein

 

Moderation: Dr. Kerem Schamberger (Autor und Aktivist, marxistische linke)

Am 10. Juli um 19 Uhr im Hansa Haus, Brienner Straße 39, 80333 München

Veranstalter: marxistische linke München, Münchener Friedensbündnis, DFG-VK München, Mera25 Bayern

Mit freundlicher Unterstützung der Rosa Luxemburg-Stiftung Bayern/Kurt Eisner-Verein

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern / Kurt-Eisner-Verein

Telefon: 089 51996353