14. April 2023 Buchvorstellung Sexuelle Differenz: Was lernen wir von feministischer Psychoanalyse für aktuelle feministische Kämpfe?

mit Tove Soiland (Autorin) und Anna Hartmann (Herausgeberin)

Information

Veranstaltungsort

WWU Münster
Raum JO1
Johannisstraße 4
48143 Münster

Zeit

14.04.2023, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Geschlechterverhältnisse, Gesellschaftstheorie

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Die Autorin Tove Soiland und die Herausgeberin Anna Hartmann stellen das Buch «Sexuelle Differenz. Feministisch-psychoanalytische Perspektiven auf die Gegenwart» (Unrast 2022) am 14. April um 19 Uhr im Hörsaal der WWU Münster, JO 1 (Johannisstraße 4, 48143 Münster) vor.

In den letzten Jahren ist durch feministische Streiks und Arbeitskämpfe in Pflegeberufen das Problem der Sorge wieder in den Fokus gerückt. Doch was sollte das Ziel dieser Kämpfe sein? Welches Verständnis von Geschlecht prägt die neoliberal-kapitalistischen Gesellschaften und wie funktioniert die aktuelle Struktur des Patriarchats? Wie wäre ein Feminismus heute zu denken, der die neo-patriarchale Struktur heutiger Gesellschaften angemessen erfassen und daraus Ansatzpunkte für feministische Interventionen entwickeln kann?

Anhand des Buches werden Tove Soiland und Anna Hartmann aufzeigen, warum auf solche brennenden Fragen feministischer Theorie und Praxis der im deutschsprachigen Raum an den Universitäten wie in feministischen Kreisen vorherrschende Genderdiskurs im Anschluss an Judith Butler keine überzeugenden Antworten liefert. Die Auflösung und Vervielfältigung von Geschlechtsidentitäten hat im Neoliberalismus ihr subversives Potenzial verloren und kann keinen Weg für eine tatsächliche Befreiung von geschlechtsspezifischer Herrschaft aufzeigen.

Tove Soiland zählt zu den wichtigsten Theoretikerinnen des gegenwärtigen Feminismus. In ihren ökonomie- wie auch subjekttheoretischen Analysen widmet sie sich seit mehr als zwei Jahrzehnten den gesellschaftlichen Grundlagen hierarchischer Geschlechterverhältnisse. Dabei entwickelt sie mithilfe der feministischen Psychoanalyse eine dritte Position zum Geschlechterverhältnis, jenseits von Biologismus und Dekonstruktivismus. Erstmals liegen ihre zentralen Texte in gesammelter Form vor.

Anna Hartmann ist Sozialwissenschaftlerin und promovierte über Sorge-Arbeit und Geschlechterhierarchie im Spätkapitalismus. 2020 veröffentlichte sie ihr Buch «Entsorgung der Sorge. Geschlechterhierarchie im Spätkapitalismus.


Veranstaltung des Feministischen Lesekreis Münster in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW

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