13. März 2025 Diskussion/Vortrag Faschisierung, neoliberale Schockstrategie und die kommenden Kämpfe

Verónica Gago und Arlie Russel Hochschild über die Klassenfrage und Gewalt, verlorenen Stolz und feministische Solidarität

Information

Veranstaltungsort

Rosa-Luxemburg-Stiftung
Saal
Straße der Pariser Kommune 8A
10243 Berlin

Zeit

13.03.2025, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Geschlechterverhältnisse, Neonazismus / Rassismus, Soziale Bewegungen / Organisierung, Globalisierung, Gesellschaftstheorie, Kapitalismusanalyse

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Faschisierung, neoliberale Schockstrategie und die kommenden Kämpfe
Verónica Gago und Arlie Russell Hochschild (Collage RLS)

Die Wahl von Trump in den USA und Milei in Argentinien sind autoritäre Kipppunkte. Beide setzen auf eine autoritär-neoliberale Schockstrategie, aggressiven Nationalismus und Anti-Feminismus. In den letzten Jahren hat sich ein transnationales Laboratorium der Rechten entwickelt.

In einer Phase des umkämpften Übergangs müssen linke Antworten neu entwickelt werden. Ausgehend von den Erfahrungen in den USA und Argentinien wollen wir uns gemeinsam auf die Suche nach linken Politiken der Hoffnung in finsteren Zeiten machen.

Mit Arlie Russel Hochschild werfen wir einen Blick auf die sozialen und kulturellen Spaltungen, die dem Aufstieg von Trumps MAGA-Bewegung zu Grunde liegen. Fern der oft bemühten Kontroverse um «Identitäts»- versus Klassenpolitiken wendet sie sich in ihrem jüngsten Buch «Stolen Pride: Loss, Shame, and the Rise of the Right» (2024) den Zusammenhängen von Klasse und Erfahrungen von Verlust und Scham zu, die im weißen Nationalismus aufgegriffen werden. Was können wir für eine linke Politik lernen, die «pride», Solidarität und Hoffnung organisieren will?

Javier Milei’s Schockstrategie gilt vielen Rechten wie (Neo)Liberalen weltweit als Vorbild für «Disruption» und autoritär-neoliberalen Staatsumbau. Noch ist umkämpft, ob sich das neue Regime stabilisieren kann und es zu einer «Faschisierung sozialer Reproduktion» kommt. Mit Verónica Gago («Die feministische Internationale», 2021) nehmen wir gegen das Laboratorium der Rechten die Perspektive der kreativen Macht sozialer Kämpfe und queer-feministischer Bewegungen ein. Wie kann Demokratie von unten her verteidigt und erkämpft werden? Wie könnte eine «feministische Internationale» gegen neoliberalen Autoritarismus und Faschisierung aussehen?

  • Verónica Gago lehrt Sozialwissenschaften und Ökonomie an den Universitäten Buenos Aires und San Martín in Argentinien.
  • Arlie Russel Hochschild ist emeritierte Professorin für Soziologie an der University of California, Berkeley in den USA und Autorin. (Teilnahme via Zoom)
  • Moderation: Mario Candeias, Referent für sozialistische Transformationsforschung, linke Strategien und Parteien bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Sprachen: Deutsch und Englisch mit Übersetzung


Videoaufzeichnungnen in diesem Zusammenhang:

  • Marx, class and politics: Eine marxistische Analyse der extremen Rechten in der USA
    Arlie Russell Hochschild analysiert die US-amerikanischen Wahlergebnisse in der ersten Amtszeit von Trump. Dazu reiste sie in die «Red States» und sprach mit MAGA-Fans. In ihrem Resumee legt sie den Fokus auf Klasse, Geschlecht und Ethnie sowie neue ethnische Brüche.
  • Wohnraum feministisch vergesellschaften! Sorgende Stadt als Ort gemeinsamer Kämpfe
    Verónica Gago berichtet über die feministische Organisierung gegen einen spekulativen Ausverkauf der Städte und des Lebens, wie sich die Finanzialisierung mit geschlechtspezifischer Gewalt verschränkt und warum genau das den Feminismus in Argentinien zu einer Massenbewegung gemacht hat.

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Kontakt

Lia Becker

Referent*in für Zeitdiagnose und Sozialismus, Rosa-Luxemburg-Stiftung