4. Oktober 2019 Diskussion/Vortrag Einführung in die materialistische Rassismuskritik

mit Bafta Sarbo, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland

Information

Veranstaltungsort

einewelthaus
Schellingstr. 3-4
39104 Magdeburg

Zeit

04.10.2019, 19:00 - 21:30 Uhr

Themenbereiche

Kapitalismusanalyse

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Einführung in die materialistische Rassismuskritik
mit Bafta Sarbo, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland 

Marxismus und Antirassismus werden in Deutschland selten zusammen gedacht. Oft gibt es die Unterstellung Marxist*innen würden im Rassismus lediglich einen Nebenwiderspruch sehen. Eine historisch-materialistische Auseinandersetzung mit Rassismus könnte aber Antworten bieten auf die Fragen, was er überhaupt ist und wie er entstanden ist. Was hat Klassengesellschaft mit rassistischer Gewalt zu tun? Inwiefern ist Rassismus mehr als nur eine Ideologie oder ein falsches Bewusstsein und was ist das Problem mit dem aktuell hegemonialen Antirassismus? Diese Fragen sollen im Vortrag erläutert werden.

Bafta Sarbo studiert Sozialwissenschaften und arbeitet zum Verhältnis von Marxismus und Antirassismus. Sie arbeitet zu Racial Profiling, Migrationspolitik und Rassismen in Deutschland.

Im Rahmen der Reihe KlassenFragen in Kooperation mit KlassenFragen, FAU Magdeburg, AK AntiRa Magdeburg, Arbeitskreis kritische Gesundheitsarbeit MD, OLLi - Offene Linke Liste Magdeburg


Zur Reihe KlassenFragen
Begriffe wie „Klasse“ und „Klassenpolitik“ haben in den letzten Jahren wieder vermehrt Einzug in linke Diskurse und Politik gefunden. Sie finden sich im Umfeld der Partei „Die Linke“, Gewerkschaften, aber auch in selbstorganisierten, basisorientierten Gruppen. Dabei stellen sich jedoch die Fragen: Was bedeutet der Begriff „Klasse“ heute? Haben andere Bezeichnungen wie „Schicht" oder „Milieu" diesen womöglich abgelöst? In dieser Veranstaltungsreihe soll in Form von Workshops, Vorträgen und Filmen die Rolle von „Klasse“ und deren Wirkmächtigkeit in verschiedenen Bereichen und aus verschiedenen Perspektiven heraus beleuchtet und diskutiert werden. So soll marxistischen Denkansätzen genauso wie anarchistisch geprägten Herangehensweisen Raum gegeben werden. Im Rahmen der Veranstaltungen soll der Begriff „Klasse“ inhaltlich gefüllt und lebendig gemacht werden, um ihn nicht als linke Worthülse zu begreifen. So geht es darum zu schauen, inwiefern der Klassenbegriff und damit einhergehend eine Neue Klassenpolitik genutzt werden kann, um Menschen unterschiedlicher Identitäten zusammenzubringen, ohne dabei darüber hinwegzusehen, was sie unterscheidet. Dabei soll auch der Frage nachgegangen werden, ob eine Gegenüberstellung von Antirassismus, Feminismus und Internationalismus auf der einen Seite und Klassenpolitik auf der anderen Seite, so wie es in den letzten Jahren häufig geschehen -, haltbar ist. Oder ob nicht Rassismus, patriarchale Verhältnisse und die Ausbeutung des Globalen Südens mit grundlegend für die Zusammensetzung von Klassen sind und so ein Zusammendenken dieser Herrschaftsverhältnisse mit Klassenverhältnissen notwendig wird. Durch eine Fokussierung von „Klasse“ könnte die Chance erwachsen, sich darüber klar zu werden, dass trotz geschlechtlicher und nationalstaatlicher Differenzen und Grenzen gemeinsame Kämpfe möglich und notwendig sind - und so auch erfolgreich sein können.

 

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