Der ehemalige Reichspräsident Paul von Hindenburg ist noch immer Ehrenbürger der Stadt Ettlingen. Oberbürgermeister und Gemeinderat stehen dieser Ehrenbürgerschaft nur distanziert gegenüber und führen, um die Stadtgeschichte nicht zu verfälschen, den Ausgezeichneten weiter als Ehrenbürger auf.
Die Geschichtsforschung hat unzweifelhaft nachgewiesen, dass Hindenburg - anders als bislang angenommen und in den Geschichtsbüchern festgehalten - am Ende der Weimarer Republik eine aktive und entscheidende Rolle beim Weg in die Diktatur spielte. Schon als demokratisch gewählter Reichspräsident betrieb er mit seiner diktatorischen Macht den Abbau von Demokratie und sozialen Rechten, mit Hitler vereinbarte er eine reaktionäre Einheitsfront von Rechtskonservativen und Faschisten.
Erinnerungspolitik enthält immer auch ein Statement für die Zukunft. Der deutsche Schriftsteller Ralph Giordano fragte daher zurecht, warum dieser «Totengräber der Demokratie» heute noch geehrt wird.
Über Hindenburgs verhängnisvolle Rolle berichtet Erhard Korn, stellvertr. Vorsitzender der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg.
Veranstaltung in Kooperation mit dem Ettlinger Bündnis gegen Rassismus und Neonazis
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