31. August 2018 Buchvorstellung „Feministisch Streiten. Texte zu Vernunft und Leidenschaft unter Frauen"

Buchvorstellung mit Koschka Linkerhand, Daria Majewski und Naida Pintul

Information

Veranstaltungsort

Jugendzentrum anyway
Kamekestr. 14
50672 Köln

Zeit

31.08.2018, 19:30 - 21:30 Uhr

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In allen Epochen und Strömungen feministischer Bewegung, Praxis und Theoriearbeit fand und findet vor allem auch eines statt: leidenschaftlicher Streit!

Um Fragen nach Differenz und Gleichheit, nach Reform und Revolution, nach Ein- und Ausschlüssen, nach objektiven Herrschaftsbedingungen und weiblicher Subjektivität, nach feministischer Bündnispolitik und autonomen Räumen. Aktuell bewegen Feminist_innen Auseinandersetzungen um Trans*- und Queer-Politiken, um Prostitution und Sexarbeit sowie um Dekonstruktivismus und Materialismus. Dies alles geschieht vor dem Hintergrund von anhaltendem Sexismus und Bedrohung durch sexualisierte Gewalt, von vergeschlechtlichter Arbeitsteilung und kapitalistischer Ausbeutung, von rechtem Kulturkampf und der Notwendigkeit eines Feminismus, der dem grundsätzlich und tatsächlich widerspricht.

Der aktuell im lesbisch-schwulen Querverlag erschienene Sammelband "Feministisch Streiten" ruft diese Auseinandersetzungen, Widersprüche und Konflikte auf- und möchte sie einbetten in eine gemeinsame Streitkultur um feministische Gesellschaftskritik.

Koschka Linkerhand hat als Herausgeberin 25 Beiträge versammelt, die in bewegungspolitischen, theoretischen, biographisch-reflexiven und aktivistischen Texten um einen materialistischen Feminismus ringen. In der Einleitung zum Sammelband heisst es hierzu:

"Dieses Buch versteht sich als Einladung zum feministischen Streiten: zum Streiten miteinander, mit Feministinnen verschiedener Generationen, mit verschiedenen Positionen und verschiedenen politischen Schwerpunkten. Zum Streiten mit feministischer Theorie und Praxis, zum Streiten gegen die patriarchal eingerichtete Welt."

"Feministisch streiten" versammelt Thesen und Utopien eines Feminismus, der sich zwischen leidenschaftlicher Identitätspolitik und einer vernünftigen Gesellschaftskritik im Sinne der Aufklärung bewegt. Ein materialistischer, politisch handlungsfähiger Feminismus darf nicht einen der beiden Pole aus den Augen verlieren, sondern muss sich, im Bewusstsein der Widersprüche, zwischen ihnen bewegen. Er muss dazu ermutigen, für die eigenen politischen Interessen auf die Straße zu gehen, aber auch das globale kapitalistische Patriarchat theoretisch zu durchdringen, in dem weibliche Subjektivität unter sehr verschiedenen Vorzeichen auftritt. Lesben, Heteras, Cis- und Transfrauen, Women of Color und weiße Frauen, Mütter und Kinderlose, junge, alte, dicke und dünne Frauen, Arbeiterinnen und Akademikerinnen: Diese Perspektiven sollen nicht einfach nebeneinandergestellt, sondern mit feministischer Gesellschaftstheorie vermittelt werden.

Wie kann ein kritischer und gleichzeitig positiver, emanzipatorischer Bezug auf Weiblichkeit aussehen? Wie lässt sich vor dem Hintergrund des antifeministischen Backlash ein politisches Subjekt Frau reformulieren, das die Differenzen unter Frauen nicht verleugnet und über einen möglichst großen politischen Handlungsspielraum verfügt? Die Herausgeberin Koschka Linkerhand sowie die

Autorinnen Naida Pintul und Daria Majewski stellen Texte des Sammelbands vor und laden zur Diskussion ein.

Eine Veranstaltung des Jugendclub Courage Köln e.V., der Gruppe queergestellt! und des Antifa AK.

Die Veranstaltung wird gefördert und unterstützt durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW.

Facebook-Link zur Veranstaltung: www.facebook.com/events/333286040541574/

Link zum Sammelband: www.querverlag.de/books/Feministisch_streiten.html

Standort