30. Juni 2018 Diskussion/Vortrag Zeitzeugenbericht: politische Verfolgung im Nationalsozialismus

Ein Zeitzeuge (geb. 1937) berichtet über die Verhaftung seiner Mutter und seines Vaters, der als poltischer Häftling in Konzentrationslagern überlebte (Heuberg, Welzheim, Dachau, Ravensbrück und Auschwitz).

Information

Veranstaltungsort

Europabücherei
Schießgrabengasse 2
94032 Passau

Zeit

30.06.2018, 11:00 - 12:30 Uhr

Themenbereiche

Erinnerungspolitik / Antifaschismus

Zugeordnete Dateien

Der Beitrag ist darüber hinaus eine Beschreibung der politischen Nachbereitung von Schuld und Sühne und stellt Überlegungen über Moral und Gewissen in der deutschen Gesellschaft an.

"Die Schilderung über die Jugendzeit meines Vaters und seine Haftzeiten möchte ich einbetten in die erfahrenen Ängste und Repressionen, denen die Restfamilie während der Nazizeit und danach ausgesetzt war. Wie die Nürtinger Gesellschaft nach 1945 auf die Rückkehr des Karl Gerber reagierte. Wie er bei der Entnazifizierung versuchte, die Naziverbrechen aufzudecken und zu ahnden, leider weitgehend erfolglos. Wie er bei der anschließenden Arbeitssuche scheiterte, weil die alten Netzwerke und Machtstrukturen sich wieder etabliert hatten. Dabei sollen die Auswirkungen auf die Familie während und nach der Nazizeit thematisiert werden. Besondershervorheben muss ich den aufopfernden und tapferen Einsatz meiner Mutter, die ihn vor der Gaskammer rettete, obwohl sie sich selbst vollständig dafür aufopfern musste.
Im Rückblick auf meine Erlebnisse und Erfahrungen im Berufsleben habe ich meine eigenen Ansichten über die Machtzentren in Wirtschaft und Politik, sowie deren Verflechtung mit dem Kapital gebildet."

Eine Veranstaltung der RLS-Stipendiaten aus Passau in Kooperation mit dem KEV, Runder Tischs gegen Rechts Passau, der Universität Passau sowie LUKS (Liste der unabhängigen kritischen Student*innen).

Standort