20. März 2019 Diskussion/Vortrag NSU Prozess beendet - Aufarbeitung auch?

Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus

Information

Veranstaltungsort

"Wir AG"
Martin-Luther-Straße 21
01099 Dresden

Zeit

20.03.2019, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Neonazismus / Rassismus

Zugeordnete Dateien

Mit Friedrich Burschel (Berichterstatter des NSU-Prozesses, Referat Neonazismus und Strukturen/Ideologien der Ungleichwertigkeit der Rosa Luxemburg Stiftung)
 
Die Dimension des NSU-Prozesses war gewaltig: die Beweisaufnahme dauerte mehr als vier Jahre, es wurden fast 600 Personen vom Gericht vernommen und über 260 Beweisanträge gestellt. Doch eine Analyse zeigt, dass einige relevante Bereiche des NSU-Komplexes im Prozess nur äußerst spärlich oder gar nicht thematisiert wurden. Die für viele Nebenkläger*innen äußerst wichtige Fragen nach der konkreten Auswahl der Opfer und nach möglichen Unterstützer*innen an den Tatorten waren kaum Thema im Prozess und bleiben bis heute offen. Die Frage nach dem ohne Zweifel riesigen Unterstützungsnetzwerkes des NSU wurde klein gehalten und blieb unterbelichtet. Ebenso blockten Gericht und Generalbundesanwaltschaft fast alle Versuche ab, die Rolle von V-Leuten im Unterstützungsnetzwerk und die Vorgänge in den Ämtern, wie das Schreddern von Akten Thüringer V-Personen im BfV eine Woche nach Auffliegen des NSU, aufzuklären. Die offenen Fragen und die Möglichkeiten der Aufarbeitung stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung.

Diese Steuermittel werden auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts zur Verfügung gestellt.

Standort