4. April 2017 Lesung/Gespräch Völkermord – und was dann?

Die Politik deutsch-namibischer Vergangenheitsbearbeitung<

Information

Veranstaltungsort

Afrikahaus
Bochumer Straße 25
10555 Berlin

Zeit

04.04.2017, 18:00 - 20:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte

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Völkermord – und was dann?

Ende April 2015 nannte der Deutsche Bundestag den Völkermord an den Armeniern beim Namen. Dies lenkte die Aufmerksamkeit verstärkt auf den Kolonialkrieg von 1904 bis 1908 in Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia. Schließlich räumte ab der zweiten Jahreshälfte 2015 die deutsche Politik ein, dass auch dieser ein Völkermord war. Seit Ende 2015 finden prekäre Verhandlungen zwischen Sonderbeauftragten der deutschen und namibischen Regierung um einen angemessenen Umgang mit der gemeinsamen Geschichte statt, während die Nachfahren der Opfergruppen weitgehend ausgeschlossen bleiben.

Reinhart Kößler (ehem. Direktor des Arnold-Bergstraesser-Instituts in Freiburg im Breisgau) und Henning Melber (ehem. Direktor der Dag Hammarskjöld Stiftung in Uppsala/Schweden) rekapitulieren in ihrem Buch «Völkermord – und was dann?» die Ereignisse und das mühevollen Streben insbesondere auch von zivilgesellschaftlicher Seite nach einer adäquaten Vergangenheitsbearbeitung. Sie zeichnen den bisherigen Verhandlungsprozess nach, treten aktuellen revisionistischen Versuchen entgegen und skizzieren Zukunftsperspektiven. Ein Buch, das exemplarisch den konsequenten Umgang mit Gewalt in der Geschichte für die Zukunft fordert und die bisherigen Versäumnisse dokumentiert.

Im Anschluss findet eine Diskussion des Buches, zur politischen Initiativen, zivilgesellschaftlichen Engagement und kolonialer Erinnerungskultur mit den Autoren, Niema Movassat (MdB, Die Linke) und Israel Kaunatjike (Aktivist im Bündnis «Völkermord verjährt nicht!») statt.

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