19. Juni 2019 Workshop Studentisches Seminar zur Werttheorie von Karl Marx

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Information

Veranstaltungsort

Klub der Kulturen
Thüringer Weg 3
09126 Chemnitz

Zeit

19.06.2019, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Gesellschaftstheorie, Kapitalismusanalyse

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Mit Dr. Fabian Richter (TU Chemnitz)
Eine Veranstaltung der RLS Sachsen in Kooperation mit dem Student_innenrat der TU Chemnitz
Dass Marx ein großer Denker war, wird von fast niemandem bestritten. Zum 200 Geburtstag wurde sein Werk in vermutlich allen deutschen Zeitungen positiv besprochen. Ein „hellsichtiger Analytiker des Kapitalismus“ (Die Zeit) sei er gewesen, „seiner Zeit weit voraus“ (Süddeutsche Zeitung),  ein kritischer „Vordenker der Globalisierung“ (Die TAZ). Sogar der Bundespräsident befand: "Der 200-Jährige hat uns verblüffend viel zu sagen" (Der Tagesspiegel).
Fragt man jedoch genauer nach, was denn die wichtigen Einsichten von Marx seien, die die  Zeit überdauert haben, bleiben in der Regel nur Gemeinplätze übrig. Es herrscht die Auffassung vor, dass uns Marx zwar auf vielerlei Gebieten wichtige Denkanstöße und Theoriefragmente vermittelt habe, die von ihm entwickelte ökonomische Theorie jedoch im Wesentlichen fehlerhaft sei. Die Diskussion des sogenannten Transformationsproblems habe gezeigt, dass die Marxsche Wert- und Preistheorie, die das Fundament seiner Ausführungen im Kapital bildet, inkonsistent sei.
Im Seminar soll erläutert werden, dass diese Auffassung falsch ist. Vom akademischen Diskurs weitgehend ignoriert, wurde in den letzten vier Jahrzehnten eine Interpretation der Marxschen Wert- und Preistheorie entwickelt, die nicht nur in sich widerspruchsfrei ist, sondern auch in zunehmenden Maße durch empirische Forschungen belegt wurde. Diese Lesart der Marxschen Wert- und Preistheorie stellt ein tragfähiges Fundament zur Erforschung des zeitgenössischen Kapitalismus dar.
Es soll in der Veranstaltung also explizit nicht um die Frage gehen, was denn Marx mit dieser oder jener Wendung gemeint haben könnte. Genauso wenig soll untersucht werden, ob seine schriftlichen Zeugnisse nicht doch den einen oder anderen Widerspruch aufweisen. Letzteres ist, da sie im Laufe mehrerer Jahrzehnte „neben dem Tagesgeschäft“ entstanden und zum überwiegenden Teil gar nicht für die Publikation gedacht waren, sondern mehr oder weniger ausformulierte Notizen des Selbststudiums darstellen, sehr wahrscheinlich.
Das Seminar richtet sich an alle, die Interesse an ökonomischer Theorie haben. Im Idealfall werden die Teilnehmer ermuntert und in die Lage versetzt, auf der erläuterten Grundlage weiter zu denken, und sich immer neue polit-ökonomische Zusammenhänge eigenständig zu erschließen.

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