5. Oktober 2020 Bildungsreise Solidarische Ökonomie und Politik in Zeiten der Krise

Bildungsreise nach Thessaloniki vom 05. bis zum 09. Oktober 2020 (5 Programmtage)

Information

Veranstaltungsort

Unterkunft: Park Hotel
Ιωνος Δραγούμη Κυπρίων (Ionos Dragoumi), 81
54630 Θεσσαλονίκη (Thessaloniki)

Zeit

05.10.2020, 09:30 - 09.10.2020, 20:00 Uhr

Themenbereiche

Erinnerungspolitik / Antifaschismus, Soziale Bewegungen / Organisierung, Südosteuropa, Commons / Soziale Infrastruktur, Stadt / Kommune / Region, Wirtschafts- / Sozialpolitik

Kosten

Doppelzimmer/Zweibettzimmer: 600,00 €
Einzelzimmer: 750,00 €

Zugeordnete Dateien

Solidarische Ökonomie und Politik in Zeiten der Krise
«Von Evros bis Kreta, für Arbeit ohne Chefs, für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung». Das erste «CoOpenAir Festival» für Kooperativismus fand vom 12. bis 14. Oktober 2018 auf dem Gelände von VIOME in T Quelle: Still aus dem Mobilisierungsvideo

+++ Die Reise ist ausgebucht +++

Wichtiger Hinweis wegen Corona/CoVid: Selbstverständlich werden wir die aktuellen Vorgaben umsetzen, die sich aus den allgemeinen Regelungen des Gesundheits- und Hygieneschutzes in der jeweiligen Reiseregion ergeben, um unserer Verantwortung für die gesundheitliche Sicherheit aller Teilnehmenden gerecht zu werden

Griechenland ist die letzten Jahre mit einer finanziellen und politischen Krise konfrontiert, deren Folgen in allen Lebensbereichen deutlich sichtbar sind: die Arbeitsbedingungen werden prekärer für immer mehr Menschen, die Auswanderung nimmt zu, die Demokratie und der magere Sozialstaat werden abgebaut. Auch wächst die staatliche Gewalt gegen sozial Benachteiligte und Widerständige.

Allerdings hat diese sozio-ökonomische Situation auch zur Entstehung verschiedener solidarischer Projekte, Kooperativen und Initiativen beigetragen, die Orte von Solidarität und Widerstand gegen die strukturelle Gewalt darstellen: Es handelt sich um soziale Räume, in denen Formen der direkten Demokratie und Selbstorganisierung aus- und eingeübt werden; solidarische Initiativen in Bereichen wie Gesundheit und Bildung; selbstverwaltete Kooperativen, die auf das Recht auf Arbeit und Mitbestimmung bestehen; Kämpfe um öffentliche Güter, wie z.B. Wasser, Wohnrecht, ÖPNV.

Thessaloniki beherbergt viele charakteristische Beispiele von Projekten, Kooperativen und Initiativen der solidarischen Ökonomie. Im Rahmen der Bildungsreise werden wir nicht nur unterschiedliche Initiativen solidarischer Ökonomie kennenlernen, sondern auch die Möglichkeit haben, die sozio-politische und wirtschaftliche Situation in Griechenland und in Thessaloniki mit Expert*innen und Aktivist*innen zu diskutieren. Dabei soll die Unterstützung solcher Initiativen und Kämpfe durch die SYRIZA-AN.EL-Regierung (2015-2019) und die Veränderungen durch die konservative Wende nach den letzten Wahlen und unter dem Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis, ebenfalls thematisiert werden.

Ein weiterer Schwerpunkt der Bildungsreise widmet sich dem Thema «Erinnerungskultur und Erinnerungspolitik» - ein in Griechenland hochaktuelles und politisch umkämpftes Thema. Deshalb werden wir uns auch mit der Geschichte der Stadt Thessaloniki beschäftigen -  mit Fokus auf die jüdische Gemeinde und das politische Gefängnis «Yedi Kule», wo in der Zeit der Metaxas-Regierung (1936-1941), der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg (1941-1945), des Bürgerkriegs (1946-1949) und während der Obristendiktatur (1967-1974) politische Häftlinge interniert waren.

Die Covid19-Pandemie verschärft die sozialen Ungleichheiten in Griechenland, den Abbau der Demokratie und die Anwendung des neoliberalen Plans der rechten Regierung, aber sie vergrößert auch den Bedarf an Solidarität und Widerstand von unten. Die Auswirkungen von Corona auf die soziale und ökonomische Situation der Menschen und auf die Solidarprojekte werden in den Gesprächen und Begegnungen ebenfalls thematisiert werden.

Das Programm in Stichworten:

  • Projekte und Initiativen im Bereich der Gesundheit: Diskussion zur Gesundheitspolitik in Griechenland (Die Solidaritäts-Klinik «KIA»)
  • Die Solidaritätsschule Odysseas: Migrant*innen und Bildung - Sprachunterricht und Inklusion; Sprachen Lernen als private Dienstleistung in Griechenland und die Folgen der Krise.
  • Das Projekt «NAOMI» – Arbeit und Inklusion der Geflüchteten in Griechenland
  • Besetzte Fabrik (BIOME - Soli-Seife aus Thessaloniki)
  • Kämpfe um öffentliche Güter (Wasser/ Umwelt/ ÖPNV/ Wohnrecht): Diskussion mit Aktivist*innen in Thessaloniki und Fahrt nach Chalkidiki (Initiative gegen Goldmine)
  • Diskussion mit Parteimitgliedern von Syriza: Brutalität der Krise, Hoffnung und Realpolitik
  • Gespräch mit Prof. Dr. Athanasios Marvakis: Solidarität in der griechischen Gesellschaft und Politik bis zur kurzen Regierung Syriza-AN.EL, und danach
  • Thematische Stadtführungen und Erinnerungspolitik: CDie jüdische Gemeinde in Thessaloniki; das politische Gefängnis Yedi Kule

Reiseleitung: Marianthi Anastasiadou, Matthildi Kyrmizopoulou

ORGANISATORISCHES

Anmeldung
Die Teilnehmer*innenzahl ist auf 20 Personen beschränkt. 10 Plätze sind für Teilnehmer*innen aus Baden-Württemberg reserviert, 10 Plätze für Teilnehmer*innen aus anderen Bundesländern.
Bitte nutzen Sie das oben stehende Anmeldeformular zur Anmeldung.

Hotelunterkunft / An- und Abreise
Park Hotel Thessaloniki, Ionos Dragoumi 81, 54630 Thessaloniki
Unterkunft ist in Einzel- und Doppelzimmern möglich; Check-In am Sonntag, 04.10.2020, Check-Out am Samstag, 10.10.2020
Die An- und Abreise sind privat zu organisieren. Private Verlängerungen oder vorherige Buchungen im Hotel sind ebenfalls privat zu organisieren.

Bildungsurlaub/Bildungsfreistellung
Die Reise ist für Teilnehmer*innen aus Baden-Württemberg als Bildungsmaßnahme nach dem Bildungszeitgesetz Baden-Württemberg (BzG BW) anerkannt. (Für Vollzeitbeschäftigte beträgt der Freistellungsanspruch fünf Arbeitstage innerhalb eines Kalenderjahres). Die Bildungsreise umfasst 5 Programmtage: Montag, 05. Oktober - Freitag, 09. Oktober 2020.

Für Teilnehmende aus anderen Bundesländern kann bei Bedarf die Anerkennung der Reise als Bildungsurlaub/Bildungsfreistellung beantragt werden.
Keine Bildungsfreistellung können aufgrund fehlender oder anderweitiger gesetzlicher Grundlage Teilnehmer*innen aus Bayern, Sachsen und Nordrhein-Westfalen beantragen.
Bitte machen Sie den Wunsch nach Bildungsfreistellung auf dem Anmeldeformular kenntlich.

Teilnahmebeitrag (für EZ und DZ)
600 € im Doppelzimmer/Zweibettzimmer; 750 € im Einzelzimmer

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg

Telefon: +49 711 99797090