Im Zweiten Weltkrieg kämpften mehr Soldaten aus der Dritten Welt als aus Europa (wenn man von der Sowjetunion absieht). Sowohl die faschistischen Achsenmächte als auch die Alliierten rekrutierten in ihren Kolonien Hilfstruppen und Hilfsarbeiter oftmals mit Gewalt. Weite Teile der Dritten Welt dienten als Schlachtfelder und blieben nach Kriegsende verwüstet und vermint zurück. Allein China hatte mehr Opfer zu beklagen als die für den Krieg verantwortlichen faschistischen Mächte Deutschland, Italien und Japan zusammen. Doch so gravierend die Folgen des Zweiten Weltkriegs in der Dritten Welt auch waren, in der hiesigen Geschichtsschreibung wurden sie lange Zeit kaum beachtet.
Dies zu ändern war und ist das Ziel des historischen Langzeitprojekts, mit dem das Rheinische JournalistInnenbüro in Köln in den 1990er Jahren begann. Zum Abschluss des Projekts wird die Originalausstellung – rund um den 80. Jahrestag des Kriegsendes in Europa (am 8. Mai 2025) – noch einmal in einer aktualisierten und erweiterten Fassung im Kölner NS-Dokumentationszentrum gezeigt.
Die Ausstellung besteht aus vier geografischen Kapiteln (zu Afrika, Asien, Ozeanien und Südamerika & Karibik) sowie aus zwei thematischen (zu «Judenverfolgung außerhalb Europas» und «Kollaboration»). An zehn Hörstationen berichten Zeitzeug*innen aus verschiedenen Kontinenten von ihren Kriegserfahrungen.
Zur Vernissage am 7. März 2025 werden Online-Versionen der Originalausstellung in Deutsch, Englisch, Französisch und Portugiesisch freigeschaltet. Das umfangreiche Begleitprogramm entstand in Kooperation mit lokalen und überregionalen Initiativen und bietet mehr als 30 Veranstaltungen.
Eine Veranstaltung von recherche International e.V.
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Kontakt
Hildegard Kiel
Projektmanagerin Nord- und Ostafrika, Rosa-Luxemburg-Stiftung
E-Mail: hildegard.kiel@rosalux.org
Telefon: +49 30 44310 461