10. November 2021 Lesung/Gespräch Gespräch mit der Shoah-Überlebenden Henriette Kretz

Information

Veranstaltungsort

Gemeindehaus Schneppenbach
Hauptsr. 15
55608 Schneppenbach

Zeit

10.11.2021, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Erinnerungspolitik / Antifaschismus

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Die Holocaust-Überlebende Henriette Kretz aus Antwerpen teilt ihre Erinnerungen

 

Henriette Kretz wurde 1934 als Kind der jüdischen Juristin Elza Kretz, geb. Schöps, und des jüdischen Arztes Maurycy Kretz im polnischen Stanisławów, heute Iwano-Frankiwsk, Ukraine, geboren und wuchs als Einzelkind in der Nähe von Opatów auf. Die Verfolgung ihrer Familie begann unmittelbar mit dem deutschen Überfall auf Polen im September 1939. Die Familie floh nach Lemberg, später nach Sambor, in Ostpolen, das 1939 von der Sowjetunion annektiert wurde. Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941 wurde die Familie vom deutschen Kreishauptmann Mogens von Harbou in ein Zwangsghetto eingewiesen. Henriette Kretz überlebte die deutsche Judenverfolgung in verschiedenen Verstecken. Als die Familie nach einem Verrat abgeführt wurde, wehrte sich ihr Vater und hieß seine Tochter wegzulaufen. Im Rennen hörte sie zwei Schüsse und wie die Rufe und Schreie ihrer Eltern verstummten. Sie schaffte es, allein unentdeckt zu einem katholischen Waisenhaus zu gelangen, das sie durch die Arbeit ihres Vaters kannte und in dem sie wie mehrere andere Waisen verfolgter Familien bis Kriegsende unerkannt Unterschlupf fand, was vor allem auch der Ordensschwester Zelina zu verdanken war.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs gelangte sie als Displaced Person nach Belgien. Sie studierte Kunstgeschichte und wurde Lehrerin für Französisch in Israel, wo sie von 1956 bis 1969 lebte. Dann kehrte sie nach Antwerpen zurück, wo sie später heiratete. Henriette Kretz hat zwei Kinder.

 

Durch Corona steht nur eine begrenzte Anzahl an Sitzplätzen zur Verfügung, daher bitten wir um schriftliche Anmeldung mit Kontaktdaten per E-Mail an schneppenbach@gmx.de oder unter Telefonnummer 0172 1571 668

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Dr. Jonas Engelmann

Regionalbüroleiter Rheinland-Pfalz, Rosa-Luxemburg-Stiftung Rheinland-Pfalz

Telefon: +49 6131 6274703