Die ökologischen Grenzen auf diesem Planeten sind längst überschritten, aber der Verbrauch von Flächen und Rohstoffen wächst ebenso wie der Ausstoß von Kohlendioxid immer weiter. Die Zusammenhänge und Fakten sind seit Jahrzehnten bekannt. Dennoch erweisen sich die Maßnahmen von Regierungen und Unternehmen sowie internationale Abkommen als unzureichend.
Diverse Vorschläge einer ökologischen Transformation, etwa ein Green New Deal, sollen dazu führen, dass Unternehmen umweltfreundlicher produzieren. Allerdings zielen alle Vorschläge auf mehr Wachstum, womit das Problem der Umweltvernutzung sich weiter verschärft. Notwendig wäre eine Donut-Ökonomie, die einerseits die materiellen Grundbedürfnisse aller Menschen befriedigt, andererseits die ökologischen Grenzen respektiert.
Der Kapitalismus sei maßlos und zerstöre Mensch und Natur stellte Karl Marx fest. Grund dafür ist der stumme Zwang der ökonomischen Verhältnisse. Etwa 70 Prozent der Bevölkerung sind Lohnabhängige, existentiell davon abhängig, dass ein Unternehmen ihre Arbeitskraft kauft und ausbeutet. Unternehmen wiederum sind gezwungen, maximalen Gewinn zu erwirtschaften und größtenteils zu reinvestieren, um in der Konkurrenz mithalten zu können. Das führt dazu, dass die Menge an Gütern und Dienstleistungen wächst und damit der Verbrauch von Rohstoffen, Energie und Fläche.
In dem Vortrag soll der Mechanismus erklärt werden, der in dieser Gesellschaft zur Ausbeutung von Mensch und Natur führt. Außerdem beschäftigt sich Bierl kritisch mit Ansätzen von Ökomarxisten wie Kohei Saito und Andreas Malm, deren Werke hierzulande auch in bürgerlichen Medien diskutiert werden. Beide gehen von einem fossilen Kapitalismus aus, den es zu bändigen oder überwinden gelte.
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Friedrich Burschel
Regionalbüroleiter Bayern, Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern / Kurt-Eisner-Verein
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