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24. Februar 2021 Diskussion/Vortrag Westsahara: Der andere Arabische Frühling?

Von Mohamed Badati und Mohamed Mayara

Information

Veranstaltungsort

Online

Zeit

24.02.2021, 19:30 - 21:30 Uhr

Themenbereiche

Soziale Bewegungen / Organisierung, Nordafrika, Westasien im Fokus

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Zwei Tage vor dem Beginn des «Arabischen Frühlings» und der Selbstverbrennung von Mohamed Bouazizi in Tunesien, räumten marokkanische  Panzer ein riesiges Protestcamp vor den Toren El Aaiuns, der Hauptstadt der von Marokko besetzten Westsahara. Circa 20.000 Menschen protestierten seit einem Monat gegen die marokkanische Besetzung, Menschenrechtsverletzungen und die Hinauszögerung des vereinbarten Referendums.

Vortrag von Mohamed Badati und Mohamed Mayara

Badati stammt aus der Westsahara und ist Mitglied des Zeok e.V. Als Freiberufler begleitet er Reisen in die besetzten Gebiete sowie in die Flüchtlingscamps in Algerien und engagiert sich in der Bildungsarbeit in Deutschland.
Mayara lebt in den besetzten Gebieten der Westsahara und arbeitet als Journalist bei Equipe Media. Außerdem kämpft er zusammen mit der Menschen-rechtsorganisation ASVDH für die Sichtbarmachung der Menschenrechts-verletzungen durch den marokkanischen Staat.

Inwieweit der von Noam Chomsky als Beginn des Arabischen Frühlings bezeichnete Protest mit den folgenden Aufständen in den Ländern Nordafrikas und Westasiens in Zusammenhang gebracht werden kann, lässt sich streiten. Dennoch befindet sich die Bevölkerung der Westsahara in einem  stetigen Unabhängigkeitskampf, der sich seit Ende der spanischen Kolonialisierung 1976 gegen die anschließende Besetzung durch Marokko richtet.

Dem Friedensabkommen von 1991 sollte ein Referendum folgen, dessen Umsetzung sich Marokko bis heute verweigert. Nun sind die Proteste im  Oktober 2020 erneut aufgeflammt: Nachdem marokkanisches Militär die Friedensvereinbarungen missachtete, erklärte die POLISARIO – die  Volksfront zur Befreiung der Westsahara – den Waffenstillstand für beendet. In dieser Veranstaltung soll der Konflikt, der zum Großteil unter  Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, beleuchtet werden. Außerdem soll sowohl auf die Protestbewegung in der Westsahara als auch auf die Menschenrechtsverletzungen in den besetzten Gebieten eingegangen werden.

Mehr Informationen und Anmeldung


Teil der mehrsprachigen Vortragsreihe «10 Jahre sogenannter Arabischer Frühling – eine kritische Betrachtung» von der (Hochschul)Gruppe Kritische Islamwissenschaftler*innen und Arabist*innen (KIARA), unterstützt von der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Kontakt

Dr. Katja Hermann

Leiterin Referat Westasien / Referentin Palästina, Jordanien, Rosa-Luxemburg-Stiftung

Telefon: +49 30 44310 485