15. Juli 2021 Konzert «Gegen das Vergessen»

Kultur - Politik - Geschichte - Festival

Information

Veranstaltungsort

Park der Opfer des Faschismus
Nähe Johanniskirche
09111 Chemnitz

Zeit

15.07.2021, 15:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Erinnerungspolitik / Antifaschismus, Neonazismus / Rassismus, Soziale Bewegungen / Organisierung, Kapitalismusanalyse, Kunst / Performance

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Mit QUIJOTE [http://www.quijote.de/], VVN-BdA Chemnitz [http://www.vvn-bda-chemnitz.de/], Geschichtswerkstatt Sachsenburg e.V. [www.gedenkstaette-sachsenburg.de], Erinnerungsort Penig [https://erinnerungsort-penig.de/] u.a.
Eine Veranstaltung der RLS Sachsen in Kooperation mit DGB Südwestsachsen [https://suedwestsachsen.dgb.de/] und dem Lokalen Aktionsplan für Demokratie der Stadt Chemnitz [https://www.chemnitz.de/chemnitz/de/unsere-stadt/ordnung-und-sicherheit/demokratiefoerderung/koordinierungsstelle-lap/index.html]

Bertolt Brecht schrieb einmal: «Das Gedächtnis der Menschheit für erduldete Leiden ist erstaunlich kurz. Ihre Vorstellungsgabe für kommende Leiden ist fast noch geringer.»
Mit diesem Festival soll dieses Gedächtnis geschult werden. Es soll an den Sommer 2018 erinnern, in welchem Menschen durch Chemnitz gejagt wurden, es soll an die Zeit des Nationalsozialismus erinnern, in welche z.B. Menschen in Chemnitz wie Sklaven arbeiten mussten und Nachbarn verschwanden, weil sie anders waren oder anders glaubten. Es will an Chemnitz erinnern als Ausgangspunkt des NSU. Mit Konzerten, Vorträgen und künstlerischen Beiträgen wollen wir dem Vergessen von alltäglichem Rassismus und Ungleichbehandlung ein deutliches Zeichen entgegenstellen.

Wir erinnern auch an Esther Bejarano, Überlebende der Konzentrationslager Auschwitz und Ravensbrück, Antifaschistin, Vorsitzende des Auschwitz-Komitees und Ehrenpräsidentin der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Sängerin und Zeugin der Zeit. Sie ist am 10. Juli 2021 gestorben. Wir wollten sie als Künstlerin gemeinsam mit der Band Microphone Mafia  [https://www.microphone-mafia.com/] auf dem Festival begrüßen. Nun ist alles anders. Die Musiker von Microphone Mafia werden nicht nach Chemnitz kommen. Wir hoffen, dass sie bald wieder vor Publikum stehen werden, um Esthers Vermächtnis lebendig zu halten.

Programm:
15:00 Uhr „Chemnitzer Stimmen“ - Redebeiträge und Interviews von und mit lokalen Initiativen, u.a. der VVN-BdA Chemnitz, Geschichtswerkstatt Sachsenburg e.V., Erinnerungsort Penig, der Anti-Rassismus-Beauftragte des CFC Martin Ziegenhagen, Aufstehen gegen Rassismus Chemnitz und Seebrücke Chemnitz
16:00 Uhr Würdigung von Esther Bejarano
im Aschluss Konzert mit QUIJOTE mit Liedern und Texten von Stefan Heym, Jura Soyfer, Jakobos Kambanellis und Mikis Theodorakis blicken die Chemnitzer Musiker Sabine Kühnrich und Ludwig Streng auf die Zeit des deutschen Faschismus. Sie werden auch an die Zeit der Pariser Commune erinnern, die vor 150 Jahren den Versuch einer gerechten Gesellschaft unternahm. Und sie nehmen Bezug auf die aktuelle Situation von Geflüchteten. QUIJOTE trifft auf den Musiker Pedro Montero, als Vorsitzender des Chemnitzer Migrationsbeirates ebenso eine wichtige Chemnitzer Stimme.

Neben dem Bühnenprogramm werden mehrere Ausstellungen gezeigt, die sich mit Erinnerungskultur und –politik auseinandersetzen:

Ausstellung der VVN-BdA Chemnitz: Gedenken. Mahnen, Widerstand - GESCHICHTSBAUSTELLE; Chemnitzer Kriegsspuren - Orte der Erinnerung 1933-1945.

Ausstellung der Geschichtswerkstatt Sachsenburg e.V.: Portraits und Biografien von in Sachsenburg inhaftierten Menschen. Damit wird an die Geschichte des KZ Sachsenburg erinnert, welches sich 1933-1937 in unmittelbarer Nähe von Chemnitz befand und heute meist vergessen ist.

Ausstellung zum Erinnerungsort Penig: Informationen der Bürger_inneninitiative "Gesicht zeigen" über die Erinnerungsarbeit an das Konzentrationslager Penig, ein Frauen-Außenlager des KZ Buchenwald, in dem 702 jüdische Ungarinnen Zwangsarbeit für die deutsche Flugzeugindustrie leisten mussten.


 

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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