11. Juni 2020 Diskussion/Vortrag Globaler Antikolonialismus aus Erfurt

Information

Veranstaltungsort

online

Zeit

11.06.2020, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte

Zugeordnete Dateien

Mit Dr. Urs Lindner

Willi Münzenberg (1889 - 1940) setzte in den 1920er Jahren die Auseinandersetzung mit der „kolonialen Frage“ auf die politische Tagesordnung der von ihm geleiteten „Internationalen Arbeiterhilfe“. Er organisierte Solidaritätsaktionen unter anderem für Syrien und China, aus denen später die „Liga gegen koloniale Unterdrückung“ hervorging. Zu einem von Münzenberg 1927 in Brüssel organisierten „Kongress gegen koloniale Unterdrückung und Imperialismus“ kamen Delegierte aus 37 Ländern; den Ehrenvorsitz hatte Albert Einstein inne. Die Konferenz diente der Vernetzung antikolonialer Kämpfe weltweit. Der aus Erfurt stammende Münzenberg war in der Weimarer Republik einflussreicher Publizist, Verleger und Reichstagsabgeordneter der KPD. 1933 musste er vor den Nazis nach Frankreich fliehen, von wo aus er antifaschistische Aktivitäten und Veröffentlichungen organisierte. Im Juni 1940 starb er in Südfrankreich unter ungeklärten Umständen. Wir wollen mit der Veranstaltung an den 80 Todestag von Willi Münzenberg erinnern und auf sein bisher wenig beleuchtetes Engagement gegen Kolonialismus eingehen.

Der Referent Dr. Urs Lindner (Universität Erfurt) ist Philosoph und aktiv in der Gruppe „Decolonize Erfurt“ und forscht u.a. zur Geschichte des Kolonialismus.

Livestream auf der Facebook-Seite der RLS Thüringen

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen

Telefon: 0361 5504115