23. November 2020 Workshop Online-Methodenwerkstatt «Was ist Autorität?»

Zu einer Grundfrage linker Pädagogik

Information

Veranstaltungsort

Rosa-Luxemburg-Stiftung
Franz-Mehring-Platz 1
10243 Berlin

Zeit

23.11.2020, 17:00 - 20:00 Uhr

Themenbereiche

Politische Weiterbildung, Einstiege in die Politik, Praxis politischer Bildung, Großgruppe, Praxisreflektionen

Zugeordnete Dateien

Was ist Autorität?

Online-Methodenwerkstatt zu einer Grundfrage linker Pädagogik

Autorität ist eine zugeschriebene, verliehene oder beanspruchte Fähigkeit und keine Eigenschaft, die sich einfach nehmen oder ablegen kann, wer will. Zur «Autoritätsperson» wird, wer «Autorität» beansprucht, wem sie zugebilligt wird und dem daraufhin auch gefolgt wird, weil der Anspruch als «legitim» angesehen wird. Wie stabil eine «Autorität» ist, entscheidet sich in ihrer Praxis. Eine Autorität behält nur, wer glaubwürdig, begründet oder nachvollziehbar die legitime Macht zur Führung erhält.

Es stellt sich die Frage, welche Strukturen eine solche legitime und legitimierte Macht wollen und wie sie sie absichern. Wie legen politische und soziale Kräfte fest, was für alle gilt und wie gewinnen sie die Zustimmung derjenigen, die diese Definition betrifft, aber die sie nicht mitbestimmt haben? Da Legitimität verliehen werden muss, ist sie aber auch ständig in Bewegung, kann sich also verändern und wird auch infrage gestellt werden.

Wie lässt sich Autorität begreifen und methodisch in der politischen Bildungsarbeit bearbeiten?

Wer versucht, die unsichtbaren und die sichtbaren sozialen Grenzen zu überschreiten, der zeigen sich schnell, wie wenig freiwillig Wahlfreiheit ist und wie schwer es ist, eine lebbare Identität oder Identitätskritik durchzusetzen, die akzeptiert wird. 

  • Auf welche Autorität beziehen sich Menschen, die sich nicht in die Raster der Normalität zwängen wollen, die sich nicht den schlechten Trennungen unterwerfen wollen? 
  • Wie kann eine Autoritätskritik aussehen, die emanzipatorisch wirken will?
  • Kann sie auf Momente von Zwang und Führung verzichten?

Mit dem Ansatz des «Trilemma der Inklusion» von Mai-Anh Boger werden wir untersuchen, ob und wie es gelingen kann, die Dynamiken von Autoritätskonflikten und unsere Verstrickungen darin zu untersuchen (http://www.mai-anh-boger.de/trilemma-der-inklusion). Als Trilemma wird eine Figur verstanden, die drei logische Bestandteile hat, aber bei der das jeweils Dritte ausgeschlossen bleibt.

Wir fragen danach, auf welche sichtbaren und unsichtbaren Punkte sich eine Autoritätsbeziehung oder eine Autoritätsstruktur gewollt oder ungewollt bezieht und wie sich das herausfinden lässt, um den Wirkungen von Autorität nachzuforschen. Wir versuchen, eine Methode der Autoritätskritik zu entwerfen, die politische Bildung von links bereichern soll.

Zielgruppe:  Das Seminar richtet sich an Multiplikator*innen politischer Bildung aus Bewegung, Partei(en) sowie Wissenschaft und Forschung.

Termine:  Der Workshop gliedert sich in zwei aufeinander aufbauende Teile. Interessen-t*innen sollten unbedingt die Teilnahme an beiden Terminen einplanen.

  • Teil 1: 23. November 2020, 17:00-20:00 Uhr
  • Teil 2: 14. Dezember 2020, 17:00-20:00 Uhr
  • Beide Workshop-Termine werden als Online-Veranstaltung im Programm Zoom stattfinden. Für die Teilnahme werden Kamera und Mikrofon benötigt.

Teamer*in: Jan Niggemann

Anmeldung:  weiterbildung@rosalux.org

Information & Kontakt: Claudia de Coster, Tel. 030 44310-141, E-Mail: Claudia.deCoster@rosalux.org

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