28. Dezember 2024 Exkursion Antifaschistisch-antimilitaristische Heimatgeschichte

Erkundungstour über Europas größten Truppenübungsplatz

Information

Veranstaltungsort

Bahnhof Bad Fallingbostel
29683 Bad Fallingbostel

Zeit

28.12.2024, 11:00 - 29.12.2024, 16:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Erinnerungspolitik / Antifaschismus, Krieg / Frieden

Zugeordnete Dateien

Geführte Erkundungstour zu militärischen und Nazi-Gedenkorten mit:

Charly Braun (Geschichtswerkstatt e.V., DGB-Vorsitzender Heidekreis)

Klaus Meier (VVN-BdA Celle, Geschichtswerkstatt e.V.)

Arne Hilbich (Initiative Biosphärengebiet Hohe-Heidmark)

  • Am 28.12.2024 von 11:00 – ca. 16:00 Uhr. Treffen am Denkmal für die ermordeten sowjetischen Kriegsgefangenen vor dem Bahnhof Bad Fallingbostel, Tourabschluss mit Kaffee
  • Am 29.12.2024 von 11:00 – 16:00 Uhr Workshop bei Geschichtswerkstatt, Alter Dorfplatz 4, 29693 Eickeloh

Die Heide-Region ist besonders stark militärisch geprägt (Rheinmetall, Panzertruppenschule, Forschung zu ABC-Waffen, Truppenübungsplätze, Fliegerhorste usw. bis zum Panzermuseum). Ob historisch oder aktuell, Nazis, Neonazis, völkische und Wehrsportgruppen usw. haben sich hier schon immer breit gemacht und haben hier Treffpunkte und Wallfahrtsorte.

Vorm Faschismus war die "Hohe Heidmark" (Gebiet Bergen-Fallingbostel) Tourismushochburg. Die Bevölkerung wurde trotz Widerständen ausgesiedelt, um hier Europas größten Truppenübungsplatz einzurichten. Hier wurde der Überfall auf die Sowjetunion vorbereitet und hier starben 50.000 sowjetische Kriegsgefangene in 3 Lagern. Die später zuständigen deutschen Behörden und Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge (VdK) ließen die Friedhöfe immer wieder verkommen, rissen sogar das aussagekräftige sowjetische Denkmal ab und behinderten jahrzehntelang Gedenken und Erinnerung. Bis heute wird auf dem TrÜbPlatz für Kriege trainiert. Die Menschen in den bewohnten Dörfern innerhalb des TrÜbPlatz haben (noch) keine kommunalen Rechte, die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) reißt Häuser ab. Es gibt Widerstand dagegen. Bereits 1966 wurde hier der Antikriegsfilm "How I won the war" mit John Lennon gedreht. Die Britische Armee ist weg, die Kasernen wurden zentrales Ankunftszentrum für Geflüchtete und bald werden sie 2 neue Panzerbataillone aufnehmen. Zivile Jobs beim Militär sind weniger geworden. Die AfD hat auch hier Wahlerfolge.Gewerkschaften stellen Konversionsforderungen und eine Initiative fordert ein UNESCO-Biosphärengebiet mit vielen zivilen Arbeitsplätzen.

Wir beschäftigen uns mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Heide:

Am ersten Tag bereisen wir in einer sozial-historische Erkundungstour zugängliche Bereiche des riesigen Truppenübungsplatzes in Pkw's. Am zweiten Tag werden wir uns mit den antifaschistisch-antimilitaristischen Themen der Region bildreich in einem Workshop auseinandersetzen.

Wir bitten darum, Materialien, Fotos, alte Zeitungsausschnitte, persönliche Aufzeichnungen, alles, was uns ein lebendiges Bild aus vergangenen Zeiten zeigen kann, mitzubringen, uns zu zeigen.

Diese zwei Tage erfordern Selbstversorgung, besonders bei der Erkundungstour. Beim Workshop bringt bitte etwas Brot, Käse, Wurst, Gemüse, Salate mit, dann reicht es für alle. 

Koordination von Fahrgemeinsachaften, Nachfragen und Anmeldung: projekte@rls-nds.de

Es laden ein: Geschichtswerkstatt e.V. in Kooperation mit Friedensaktion und Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen.

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen

Telefon: +49 511 2790934