Vor 90 Jahren, in der Nacht vom 9. auf den 10. Juli 1934, wurde der Antifaschist, begnadete Schüttelreimer, Humorist und Revolutionär Erich Mühsam im KZ Oranienburg ermordet.
Er war zweifellos eine der wichtigsten literarischen und politischen Stimmen des beginnenden 20. Jahrhunderts in Deutschland. Mit seinen brillanten Analysen und spöttischen Versen begleitete er den Untergang des Kaiserreichs, die Revolutionszeit und die Weimarer Republik, war führender Kopf der «Bairischen Räterepublik», saß dafür jahrelang in Festungshaft und wurde schließlich zu einem der ersten prominenten Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie.
In einer literarisch-musikalischen Geisterbeschwörung lassen die Autor*innen Markus Liske und Manja Präkels gemeinsam mit ihrer Band DER SINGENDE TRESEN den unbestechlichen Menschenfreund und trinkfesten Bohemien wieder aufleben und führen mit gelesenen und gesungenen Texten durch sein schillerndes Leben zwischen freier Liebe, Kabarett, Literaturzirkeln und Revolution.
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Markus Liske (*1967, Bremen) und Manja Präkels (*1974, Zehdenick/Mark) leben als freie Schriftsteller*innen und Bühnenkünstler*innen in Berlin, wo sie auch ihr Produktionskollektiv Gedankenmanufaktur WORT & TON betreiben. Gemeinsam organisierten sie jahrelang das große Berliner Erich Mühsam Fest und gaben zum 80. Jahrestag seiner Ermordung das Mühsam-Lesebuch «Das seid ihr Hunde wert!» (Verbrecher Verlag, 2014) heraus. Parallel veröffentlichten sie mit ihrer Band DER SINGENDE TRESEN mit «Mühsamblues» (Setalight Records, 2014) 13 neu vertonte Mühsam-Gedichte. Zum 100. Jahrestag der Bairischen Räterepublik schließlich erschien Markus Liskes literarische Montage «Sechs Tage im April – Erich Mühsams Räterepublik» (Verbrecher Verlag, 2019), deren Hörbuchfassung (Speak Low, 2019) weitere sieben Mühsam-Vertonung von DER SINGENDE TRESEN enthält.
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PRESSESTIMMEN
«Markus Liske zeichnet Erich Mühsams Lebensweg in einer mitreißenden Komposition nach. Ein lustvoller, bewusstseinserweiternder Ritt durch gewalttätige Jahrzehnte.» Neues Deutschland
«Manja Präkels könnte das Ordnungsmedium der Kommunikation, das Telefonbuch, heruntersingen und es in ein subversives Gesangsbuch verwandeln; die Band versteht sich wundersam auf die Frickelei zwischen Hanns Eisler und Tom Waits.» konkret Magazin
«Sie passt sich nicht an: Die Berliner Band Der Singende Tresen bewegt sich seit mehr als einem Jahrzehnt fern jeglicher Popstrukturen. Eigen. Mutig. Gut.» Taz
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Eintritt 5 € erm. / 10 € regulär / Tickets gibt's hier.
Eine Kooperationsveranstaltung des Theaters im Fraunhofer, der Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin und dem Kurt-Eisner-Verein für politische Bildung in Bayern e.V.
Standort
Kontakt
Fritz Burschel
Regionalbüroleiter Bayern, Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern / Kurt-Eisner-Verein
E-Mail: friedrich.burschel@rosalux.org