›Der eindimensionale Mensch‹ war einmal ein Bestseller; das 1964 in den USA erschienene und 1967 von Alfred Schmidt ins Deutsche übersetzte Hauptwerk Herbert Marcuses gehörte alsbald zu den Schlüsselwerken der internationalen Protestbewegungen der 1960er. Marcuses kritische Gesellschaftstheorie bot der emanzipatorischen Politik eine Perspektive, die »Paralyse der Kritik« zu durchbrechen – kraft einer »Großen Weigerung«. Marcuse mischte sich damit in die soziokulturellen Kämpfe um ein besseres Leben ein, warnte zugleich vor einer theoretisch wie praktisch verkürzten Politik gegen die zusehends »eindimensionaler« werdende kapitalistische Gesellschaft.
Wie ist das fünf Jahrzehnte später angesichts einer wenig Zuversicht bietenden Weltlage zu aktualisieren – oder ist ›Der eindimensionale Mensch‹ längst veraltet und Marcuses kritische Theorie für heutige Zustände unbrauchbar geworden? Wenn Marcuse noch aktuell ist – warum spielt er in den Diskursen der gegenwärtigen Linken kaum noch eine Rolle? Und welche Theorie-Praxis hat ihn ersetzt? – Schließlich: ist die (akademische) Kritische Theorie, die sich auch auf Marcuse beruft, nicht längst integraler Bestandteil jener Gesellschaftsverhältnisse, die Marcuses kritische Theorie als »eindimensional« darlegte?
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Eine Veranstaltungsreihe der Universität Bremen (Institut für Arbeit und Wirtschaft), der Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg, der Helmut Schmidt Universität/ Universität der Bundeswehr Hamburg (Fakultät GeiSo/ Erziehungswissenschaft) und der Rosa Luxemburg Initiative Bremen.
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