30. Januar 2025 Diskussion/Vortrag Apokalyptik, Katastrophismus und das Ende der Welt?

Information

Veranstaltungsort

Rosa-Luxemburg-Stiftung
Bibliothek
Straße der Pariser Kommune 8A
10243 Berlin

Zeit

30.01.2025, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Gesellschaftstheorie

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Apokalyptik, Katastrophismus und das Ende der Welt?

Kriege und Krisen befördern Angst und Verunsicherungen prägen zunehmend gesellschaftliche Diskurse. Bilder von Feuer, Überschwemmung, Dürre und Krieg, kurz: Zerstörung reihen sich aneinander wie auch die Bilder menschlicher Katastrophen infolge des Klimawandels, ohne dass Antworten eingefordert werden, wie sich die Prozesse menschlicher Selbstzerstörung stoppen lassen. Nicht diskutiert wird der notwendige Bruch mit dem Kapitalismus: Dass es so weitergeht, ist die Katastrophe!

Man verweist auf die Bilder der apokalyptischen Reiter, aber versteht längst nicht mehr ihre Botschaft. So aber wird die von Menschen gemachte Katastrophe zur verflachten Form der biblischen Apokalypse: Sie hat weder Offenbarungscharakter noch kündigt sie einen Bruch mit dem Bestehenden an. Sie reduziert sich auf das Offensichtliche: Dürre, Feuerwalzen oder Überschwemmungen. Die so produzierten Bilder stehen ohnmächtig für erfahrungsarmes oder -entleertes Wissen. Die Katastrophe des Katastrophismus erscheint als rationales Ende der Welt, nicht nur deren Lösungen auch sie selbst wird zum technizistischen, naturwissenschaftlichen Problem. Dies bis hin zum wissenschaftlichen Katastrophismus.

Was aber kann einer solchen vergegenständlichten, unterwerfenden Weltanschauung entgegnet werden? In welchem Maße taugen die biblischen Ideen der Apokalypse für emanzipatives Denken und politische Interventionen? Was verbinden diese mit Prophetie oder utopischen Ansätzen? Diese und andere Fragen wollen wir in dieser Veranstaltung diskutieren.

Inputs:

  1. Zum religionsgeschichtlichen Motiv apokalyptischer Erzählungen, oder mit Giorgio Agamben paraphrasiert: Die Jetzt-Zeit ist die Endzeit. Paradox oder Zeitenwende?
    Mit: Michael Ramminger (Theologe, arbeitet zu Fragen von Kapitalismus als Religion)
  2. Wissenschaftlicher Katastrophismus und die Aufsprengung des Kontiunuums der Geschichte
    Mit: Charlotte Cremer Jauregui (Philosophin, arbeitet und forscht zu Silvia Federeci und Walter Benjamin zum Fortschritts- und Geschichtsbegriff)

In Kooperation mit dem Institut für Theologie und Politik (ITP) Münster.

Standort

Kontakt

Cornelia Hildebrandt

Entsendung Wien, Co-Präsidentin von Transform!Europe; Referentin für weltanschaulichen Dialog , Rosa-Luxemburg-Stiftung