17. September 2021 Ausstellung/Kultur P14 – (AT) Arbeitstitel sind auch Titel

Reihe «Zirkus vor der Volksbühne»

Information

Veranstaltungsort

Volksbühne
Rosa-Luxemburg-Platz
10178 Berlin

Zeit

17.09.2021, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Kunst / Performance

Zugeordnete Dateien

von Jan Koslowski & P14
Regie: Jan Koslowski
Akrobatik: Lukas Vernaldi

Neulich wollten wir in den Zirkus gehen, aber es stellte sich heraus, dass es den Zirkus gar nicht mehr gab. Also, es gab schon noch das Zelt, die Manege, die ganzen Sägespäne, und auch Lichter und Drehorgel gab es, aber eben keinen Zirkus. Was war der Zirkus überhaupt gewesen? Niemand konnte die Frage beantworten, denn niemand war jemals im Zirkus gewesen. Das war eigentlich auch schon die ganze Geschichte. Obwohl. Momentchen mal! Hier war also ein Ort, der einen Namen hatte, den niemand kannte, und den es nicht mehr gab, also wie die Welt, die wir kannten aber eben nicht mehr kennen, denn die Welt ist ja kaputt (hatten wir ja schon gesagt, oder nicht?) Also machten wir den Zirkus kurzerhand zu einer Nummernrevue für nachhaltigen Konsum, die Menschen sollten dafür zahlen, anderen Menschen beim greenwashing zuzugucken, um dann zu Hause selber green zu waschen. Der Zirkus wurde zu einer Profitmaschine für die Neujustierung der Welt, weil die Menschen gerne für Dinge bezahlten. Wir machten damit eine Menge Asche (Geld) und konnten uns einen Workshop in Jonglage leisten. (Not) to be continued.

URL deutsch: https://www.volksbuehne.berlin/#/de/repertoire/p14-at
URL englisch: https://www.volksbuehne.berlin/#/en/repertoire/p14-at

WeitereTermine: 22.9., 16 Uhr, 27.9, 19 Uhr


Reihe «Zirkus vor der Volksbühne»

«Wir sind alle Intendant:innen.» So René Pollesch zur Eröffnung der Spielzeit an derVolksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin, deren Intendant er nun ist. Zusätzlich zu Theatersaal und Rotem Salon gibt es ein Zirkuszelt draussen am Platz. Einige der dort stattfindenden Veranstaltungen werden von der Rosa-Luxemburg-Stiftung unterstützt.

Die Idee folgt dem Willen, diesen Platz, der zu Beginn des Lockdowns Schauplatz der ersten Querdenker-Demos war (sog. «Hygiene-Demos») zurückzuerobern und mit progressiven politischen Inhalten neu zu besetzen. Zudem bekommt die Volksbühne mit Beginn dieser Spielzeit ihren alten Namen zurück: «Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz», mit dem sich das Team von René Pollesch eng verbunden fühlt. So hat Pollesch kürzlich in einem offenen Brief an die griechische Regierung seine Unterstützung für das besetzte EMBROS Theater in Athen ausgedrückt. Gemeinsam mit dem britischen Autor Paul Mason wird die griechische Theaterwissenschaftlerin Natascha Siouzouli im Zelt über das «Ereignis Embros» sprechen und einen Begriff von «ethischer Militanz» entwickeln.

Die Begegnungen vor und im Zelt geben die Möglichkeit, dass sich viele verschiedenen Menschen verbinden – ob Anwohner*innen, die sich gegen die Vereinnahmung durch sog. Querdenker*innen gewehrt haben, über Initiativen wie Extinction Rebellion und Fridays For Future oder Klein(st)parteien, die im Geiste von Christoph Schlingensiefs Partei CHANCE 2000 agieren ("Wähle Dich selbst!"). Ein roter Faden ist der Kampf gegen die Bedrohung durch das Leben durch Rassismus, Hass auf Frauen und die drohende Klimakatastrophe. Um eine positive Perspektive zu entwickeln, haben sich u.a. die jungen Leute von P14 mit dem neuen Buch von Katja Kipping und Johanna Bussemer beschäftigt: GREEN NEW DEAL. Das Programm endet am 3. Oktober zukunftsweisend mit der Gründung eines Staates ohne Territorium – das Rroma Staats-Tha-Aether wird im Grünen Salon eröffnet von den ehemaligen Leitern des Neuköllner Rroma Aether Klubs Slaviša und ihrem Bruder Nebojša Marković (zusammen mit der Dramaturgin Rebecca D. Surber).

Standort

Kontakt

Dorit Riethmüller

Projektmanagerin Südosteuropa, London, Rosa-Luxemburg-Stiftung

Telefon: +49 30 44310 414