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10. April 2025 Exkursion Auf den Spuren von Otto Nagel

Bildungsexkursion mit dem Bus durch Berlin

Information

Veranstaltungsort

Berlin
Verschiedene Orte
10000 Berlin

Zeit

10.04.2025, 12:00 - 16:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte

Zugeordnete Dateien

Otto Nagel wurde 1970 - gemeinsam mit Heinrich Zille - zum Ehrenbürger von Berlin ernannt. Beide sind nach der Wiedervereinigung der Stadt aus der Ostberliner Liste in die gemeinsame Liste übernommen worden. Damit wurde eine herausragende Persönlichkeit gewürdigt, die aus der Kulturgeschichte Berlins nicht wegzudenken ist. Sein künstlerisches Werk, besonders seine berührenden Porträts, die Darstellung der einfachen Menschen (die er gut kannte), aber auch seine Ansichten des alten Berlins haben bleibende Bedeutung für den Berliner Realismus, zugleich aber auch für die Entwicklung der Moderne und des Expressionismus, Neue Sachlichkeit und Realismus, für die Diskussionen um eine revolutionäre Kunst zwischen Abbild und Realität. Otto Nagel hat einen eigenen unverkennbaren Weg beschritten, soziale und gesellschaftliche Brüche künstlerisch zu thematisieren.

Geboren 1894, begann Nagel nach der Volksschule in einer Mosaik- und Glasmalereiwerkstatt eine Lehre zum Glasmaler. Nagel engagierte sich früh in der Arbeiterjugend und trat 1912 in die SPD ein. Er leistete im Ersten Weltkrieg zunächst Kriegsdienst, kam dann aber wegen Kriegsdienstverweigerung in das Straflager Wahn bei Köln. 1917 wurde er Mitglied der USPD, 1918 Mitglied der KPD.

Im Jahr 1919 malte Otto Nagel seine ersten Ölbilder und Pastelle unter dem Einfluss von August Macke. Im Jahr 1922 initiierte er mit Erwin Piscator die Künstlerhilfe in der Internationalen Arbeiterhilfe (IAH) und war für Käthe Kollwitz die Kontaktperson zu Willi Münzenberg. 1924 trat Nagel der Roten Gruppe Berlin bei und organisierte die Erste Allgemeine Deutsche Kunstausstellung 1924/1925 in Moskau, Saratow und Leningrad.

1933 wurde Nagel zum Vorsitzenden des Reichsverbandes der Bildenden Künstler Deutschlands gewählt. Die Wahl wurde einen Tag später von den Nazis annulliert, weil sich Nagel zu stark politisch gegen sie engagiert hatte. Hausdurchsuchungen und Inhaftierungen (unter anderem im KZ Sachsenhausen 1936/1937) folgten. 1937 kam Nagel auf Initiative seiner Frau wieder frei, durfte aber in seinem Atelier weiterhin nicht arbeiten. So avancierte er zum Straßenmaler mit Stadtlandschaften des damals noch nicht zerstörten Berlin.
Nach Kriegsende lebte und arbeitete Otto Nagel zuerst in Bergholz-Rehbrücke bei Potsdam, ab 1952 in Biesdorf.

Die Exkursion vermittelt Wissenswertes über das Leben des Künstlers vom Wedding bis nach Biesdorf.

Referent: Wolfgang Brauer, ehem. Kulturpolitischer Sprecher im Berliner Abgeordnetenhaus

Die Exkursion richtet sich auch an Personen, die nicht so gut zu Fuß sind, da nur relativ kurze Strecken zu Fuß zurückgelegt werden.

Die Bustour endet am Schloss Biesdorf. Es besteht die Möglichkeit bei Kaffee und Kuchen (Selbstzahler) das Erlebte zu diskutieren, Wolfgang Brauer steht dort für Rückfragen gern zur Verfügung.

Teilnahmegebühr: 9,99 Euro

Eine Anmeldung ist erforderlich (s.o.).

 

Standort

Kontakt

Michaela Klingberg

Kulturforum, Rosa-Luxemburg-Stiftung

Telefon: +49 30 44310 160