9. April 2019 Diskussion/Vortrag Kritik der neoliberalen Universität

Wissensgesellschaft und neoliberale Universität

Information

Veranstaltungsort

Universität Trier Raum B21
Universitätsring 15
54296 Trier

Zeit

09.04.2019, 18:00 - 20:00 Uhr

Themenbereiche

Kapitalismusanalyse, Bildungspolitik

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Die Utopie der Bildung versprach einst, dass der Mensch durch seinen Aufstieg zur Gottesebenbildlichkeit sich selbst und seine Welt durch Vernunft zu bilden vermöchte: einem Bildhauer gleich. Bildung ist: höchste theoretische Einsicht in die Welt als Ganze, praktische Verwirklichung des Menschen als Menschen, der Gesellschaft als eines vernünftigen „Vereins freier Menschen“ – so dass der Mensch sich seiner selbst und seiner Verhältnisse bewusst ist. Als Prozess ist Bildung: Welt- und Selbstaufklärung durch das „Ändern der Umstände“ und „Selbstveränderung“ ineins (Marx). Diese Idee wurde geboren in der Antike, radikalisiert in der Renaissance, leitende Utopie in der Epoche der liberalen Aufklärung – um am Ende des 19. Jahrhunderts in der Ausbildung von Menschen zu Maschinenmenschen in einer irrational-rationalen Maschinengesellschaft unterzugehen. Die neueste Gestalt der Negation jener Vernunft-Utopie durch den gesellschaftlichen Fetischismus ist der zur Globalisierung verallgemeinerte Neoliberalismus: die neoliberale Wissensgesellschaft. Die Produktionsstätte des gesellschaftlich analphabetischen Wissens der Wissensgesellschaft ist die neoliberale Universität. In ihr wird der Wissende an eine darwinistische Wettbewerbsgesellschaft angepasst, die nur Sieger und Verlierer kennt: „Überleben des Erfolgreichen“ und „Selektion“ (Hayek).

Zur Person

Prof. Dr. Gerhard Stapelfeldt lehrte von 1979 bis 2009 am Institut für Soziologie der Universität Hamburg. Seitdem arbeitet er als freier Schriftsteller in Hamburg.

 

Eine Veransatltung des Rosa Salon Trier

 

Weitere Informationen auf der Facebook-Seite zur Veranstaltung.

Standort