3. November 2021 Film Ella

Von den Lügen einer Staatsmacht, die einschüchtern und verschleiern will.

Information

Veranstaltungsort

Anna & Arthur
Katzenstr. 2
21335 Lüneburg

Zeit

03.11.2021, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Soziale Bewegungen / Organisierung

Zugeordnete Dateien

Es war ein abschreckendes Urteil nach einer langen Untersuchungshaft: Die immer noch „unbekannte Person Nr. 1“ wurde vom Amtsgericht Alsfeld zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Das dramatische Gerichtsverfahren basierte dabei komplett auf Erfindungen. Mehrere SEK-Polizisten tischten eine frei erfundene Story zu den Abläufen bei der Räumung der Waldbesetzung gegen die A49 im Herbst 2020 auf. Sie phantasierten von Fußtritten und Kniestößen, Lebensgefahr, Todesangst und Verletzungen. Geschwärzte Atteste mit gar nicht zum Tattag passenden Daten wurden als Beweise akzeptiert, Widersprüche zwischen Aussagen am Tag selbst und den konstruierten Vorwürfen Tage oder Wochen später zu Missverständnissen umetikettiert.

Es war völlig klar: Mit „Ella“, die unbekannte Person (UP1) genannt wird, war ein Zufallsopfer gefunden, um die ganze Bewegung zu diskreditieren und abzuschrecken. Offenbar war den Lobbyist*innen einer Weiter-so-Autogesellschaft und der autoritär-politischen Justiz ein Schlag gegen Verkehrswende-Aktive wichtig, da diese durch die Besetzung des Dannenröder Waldes deutlich gestärkt wurden. Der Alsfelder Richter Süß machte sich zum Handlanger und willigen Vollstrecker. Paradox: Er schwächte die Verteidigung von Ella durch die Ablehnung von zwei der drei vorgesehenen Verteidiger*innen mit dem absurden Argument, diese seien kritisch gegenüber dem Autobahnbau eingestellt. Er selbst gehört einer Partei an, die auf regionaler und überregionaler offen für den Autobahnbau eintritt – doch für ihn galt die erfundene Regel politischer Neutralität nicht.

In der Projektwerkstatt wurde dieser Dokumentarfilm erstellt, der am 01.10.2021 deutschlandweit an zahlreichen Orten gezeigt wurde. Er ist Teil der Verteidigungsstrategie und wurde auch bei Gericht und Staatsanwaltschaft eingereicht. Ziel ist, „Ella“ aus der Untersuchungshaft zu bekommen. Wir zeigen den Film nun auch in Lüneburg um auch hier Aufmerksamkeit auf die Situation von „Ella“ zu lenken.

Eine Veranstaltung im Rahmen des Roten Oktobers von der Antirepressionsgruppe Lüneburg in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen.

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Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen

Telefon: (0511) 2790934