7. Dezember 2017 Diskussion/Vortrag Die männliche Subjektkonstitution –

Gewalt, Sexualität und die Abwehr des Weiblichen mit Rolf Pohl (Hannover)

Information

Veranstaltungsort

Studentisch selbstverwalteter Raum/ Steintor Campus, Universität Halle
Adam-Kuckhoff-Str. 34a
06108 Halle

Zeit

07.12.2017, 19:00 - 21:30 Uhr

Themenbereiche

Geschlechterverhältnisse

Zugeordnete Dateien

Geschlecht/Herrschaft - Vortrag und Diskussion
Die männliche Subjektkonstitution – Gewalt, Sexualität und die Abwehr des Weiblichen
mit Rolf Pohl (Hannover),
Studentisch selbstverwalteter Raum, Adam-Kuckhoff-Str. 34a, Steintor
Campus, Universität Halle, 06108 Halle
Gemeinsame Veranstaltung der RLS Sachsen-Anhalt mit aufgetaucht. psychologie und gesellschaftskritik in halle und dem Fachschaftsrat Erziehungswissenschaften

Trotz aller Modernisierungen hat sich hinsichtlich der Geschlechterverhältnisse eine Tatsache grundsätzlich nicht geändert: Die spätmodernen Gesellschaften sind nach wie vor von einer hierarchischen, männlich dominierten Kultur der Zweigeschlechtlichkeit bestimmt. Soziologische Ansätze in der Geschlechterforschung können diese Aufrechterhaltung von männlicher Dominanz und Vorherrschaft analysieren, aber ihre psychosoziale Reproduktion in den vergeschlechtlichten Subjekten selbst nicht hinreichend fassen. Von daher ist eine Erweiterung um eine sozialpsychologische und subjekttheoretische Perspektive notwendig, die insbesondere die Verknüpfung von Sexualität, Macht und Gewalt in der vorherrschenden Konstitution von Männlichkeit(en) ins Zentrum rückt. Die normative heterosexuelle Orientierung unterwirft den Mann dabei einem unlösbaren Dilemma zwischen Autonomiewunsch und Abhängigkeitsangst mit der Folge: Die
vorherrschenden Einstellungen zu Frauen und zur Weiblichkeit sind von einer Mischung aus Lust, Angst, Neid und einer bis zum Hass reichenden feindseligen Tönung gekennzeichnet. Weiblichkeit und mit ihr assoziierbare Phänomene werden zu Repräsentanzen des grundsätzlich „Anderen“, das fremd bleibt und insbesondere bei inneren und äußeren Krisen unbewusst als bedrohlich erlebt werden kann. Hier liegt eine der wichtigsten Quellen für häusliche und außerhäusliche, sexuelle und nicht-sexuelle Gewalt gegen Mädchen, Frauen, aber auch gegen Schwule, die ebenso als Infragestellung der erwünschten, jedoch grundsätzlich gefährdeten männlichen Integrität erlebt werden.

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