18:30 Uhr - Stehempfang
19:30 Uhr - Vortrag/Diskussion
Vortrag/Diskussion mit
- Dr. Jörn Schütrumpf, Historiker bei der RLS und Herausgeber von «‹Spartakusaufstand›. Der unterschlagene Bericht des Untersuchungsausschusses der verfassunggebenden Preußischen Landesversammlung über die Januar-Unruhen 1919 in Berlin» (Karl Dietz Verlag Berlin GmbH 2018)
- Erhard Korn, Vorsitzender der RLS Baden-Württemberg
Ein «vergessener» Bericht des Untersuchungsausschusses der verfassunggebenden Preußischen Landesversammlung und ein Stuttgarter Gerichtsprozess
Im Januar 1919 greifen revolutionäre Arbeiter in Berlin zu den Waffen. Der vom linken Flügel der Berliner USPD getragene Aufstand wurde von Anfang an der gerade gebildeten KPD zugeschrieben. Sie war für derlei Aktionen allerdings viel zu schwach. Die KPD hatte im Januar 1919 in Berlin etwa 300 Anhänger, die USPD 200.000. Gleichwohl hält sich bis heute die Legende vom Spartakusaufstand. Zu ganz anderen Ergebnissen kam der Untersuchungsausschuss der verfassunggebenden Preußischen Landesversammlung über die Januar-Unruhen 1919 in Berlin in seinem Abschlussbericht vom 9. Februar 1921. In der Forschung nicht beachtet, wird der Bericht hier erstmals vollständig der Öffentlichkeit bekannt gemacht und seine Geschichte erzählt. Der Reprint des Untersuchungsberichts umfasst den amtlichen Bericht, den Niederschriften- und Urkundenband und die Anlage zum Urkundenband.
Dr. Jörn Schütrumpf stellt die Ergebnisse seiner Forschungen zur Legende vom «Spartakusaufstand» in dieser Veranstaltung vor.
Weitaus weniger bekannt als der sog. «Spartakusaufstand» in Berlin sind die Ereignisse in Stuttgart vom 09./10. Januar 1919, der sog. Stuttgarter «Spartakusaufstand». Der Versuch, im Auftrag des Stuttgarter Soldatenrates eine eigene Druckschrift mit den Druckmaschinen des «Stuttgarte Neuen Tagblatts» und der «Württembergischen Zeitung» herauszugeben, wurde durch die von der provisorischen Regierung neu aufgestellten «Sicherheitskompanien» mit Waffengewalt niedergeschlagen, wobei es zu Toten und Verletzten unter unbeteiligten Zivilisten kam. In einem späteren Gerichtsprozess, dem sog. «Stuttgarter Spartakistenprozess» wurden sämtliche wegen der Ereignisse des Hoch- und Landesverrats und des Aufruhrs Angeklaten freigesprochen.
Erhard Korn berichtet über die Ereignisse des sog. Stuttgarter «Spartakusaufstands» und den «Stuttgarter Spartakistenprozess».
Um 17:00 Uhr startet unser Stadtrundgang «Die Novemberrevolution in Stuttgart und ihre Akteure» unter Leitung von Erhard Korn. Treffpunkt: Hauptbahnhof, Große Schalterhalle unterm Königsbalkon
«Der 9. November war ein Tag der Arbeiter und Soldaten. Plakate: ‹Nieder mit dem Krieg!› ‹Hoch die sozialistische Republik!› trugen die Arbeiter. Hochrufe auf die sozialistische Republik weckten stürmisches Echo. Auf dem Schloss wehte die rote Fahne. Eine aufgewühlte Masse zerbrach am Waisenhaus die Schießgewehre einer scheußlichen Militärorganisation.» So schildert ein zeitgenössischer Beobachter die Ereignisse in Stuttgart.
Am 9.1.1919 aber setzten die Eliten, ausgehend vom Hauptquartier der «weißen Garden» im Hauptbahnhof, zu einem blutigen Gegenschlag beim Tagblattgebäude an.
Bei einer Stadtführung begibt sich Erhard Korn (RLS BW) auf die Spuren der Revolution zwischen dem 9. November 1918 und dem 9. Januar 1919.
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