20. Februar 2018 Lesung/Gespräch «Staatsschutz Treuepflicht, Berufsverbot»

- (K)ein abgeschlossenes Kapitel der westdeutschen Geschichte | szenische Lesung im Rahmen der Ausstellung «Vergessene Geschichte: Berufsverbote»

Information

Veranstaltungsort

VHS Bielefeld
Ravensberger Park 1
33607 Bielefeld

Zeit

20.02.2018, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Parteien- / Bewegungsgeschichte

Zugeordnete Dateien

Innere Sicherheit, Staatsschutz und Verfassungstreue sind zentrale Themen der öffentlichen Auseinandersetzung in den 1970er Jahren. Grundlage der Lesung sind verschiedene Fälle (zum Beispiel Antje Linder, Barbara Larisch, Hermann und Renate Kuhn, Heidi Schelhowe, Frank Behrens, Günter Griese). Sie sind im Staatsarchiv Bremen überliefert, weil ihr Rechtsanwalt (Gerhard Baisch) die Akten dorthin abgegeben hat und die meisten Betroffenen einwilligten, dass ihre Akten „zum Sprechen“ gebracht werden dürfen. Mit ausgewählten Dokumenten (Adenauer-Erlass 1950 u.a.) und Artikeln aus der (inter-)nationalen Presse (Alfred Grosser, Jürgen Habermas z.B.) wird der Radikalenbeschluss in die Geschichte Westdeutschlands verortet. Die Forschung zum Radikalenbeschluss, der die kritischen Vertreter/innen einer Generation verunsicherte, steht noch in den Anfängen. Die Praxis in einem Bundesland anhand von Fallakten – und damit die konkreten Folgen für die Betroffenen – ist bis jetzt noch nicht untersucht. Bremen ist unter mehreren Gesichtspunkten besonders spannend. Die Gründung der Universität und die Sorge des Staates, dass vor allem „linke Extremisten“ von ihr angezogen werden, in Bremen studieren wollen oder sogar Stellen bekommen; ein Bürgermeister (Hans Koschnick), der relativ früh den „Extremistenbeschluss“ als Fehler bezeichnete und dessen Anwendung zu entschärfen versuchte; und schließlich nach jahrelangen Initiativen der Fraktion Die Grünen / Bündnis 90/die Grünen der Beschluss von Senat und Bürgerschaft 2011/2012, die Richtlinien aufzuheben, die Betroffenen zu rehabilitieren und zu entschädigen


Die Veranstaltung ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung «Vergessene Geschichte: Berufsverbote» , die bis zum 15. 03. jeweils von 10:00 bis 18:00 in der VHS Bielefeld besichtig werden kann.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit "Bielefelder Initiativkreis Berufsverbote", dem RLC Bielefeld, der VHS Bielefeld, DGB Ostwestfalen-Lippe, GEW Bielefeld, GEW NRW, ver.di Bielefedl/Paderborn, Arbeit und Leben Bielefeld e.V.

Standort

Kontakt

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Telefon: 0203 3177392