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14. Januar 2021 Diskussion/Vortrag Vergangene und kommende Kämpfe um Arbeitszeitverkürzungen

Information

Veranstaltungsort

Online

Zeit

14.01.2021, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Arbeit / Gewerkschaften, Soziale Bewegungen / Organisierung, Kapitalismusanalyse, Wirtschafts- / Sozialpolitik

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Kämpfe um die Verkürzung der Arbeitszeit, sind so alt wie die Arbeiter*innenbewegung selbst: Von der internationalen Forderung nach dem 8-Stundentag seit Anfang der 1830er Jahre bis zur Auseinandersetzung um die 35-Stundenwoche in den 1980er Jahren. Sie waren dabei immer Teil von gesamtgesellschaftlichen Bewegungen, welche fundamentalere Veränderungen forderten. Gleichzeitig wehrte sich das Kapital aus Angst um seine Profite gegen wohl kaum eine andere Forderung mit mehr Aggressivität als gegen die Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit.
Kein Wunder. So schillerte in diesen Kämpfen immer auch ein über den herkömmlichen Arbeitskampf hinausweisendes Potential: Die Forderung nach Arbeitszeitverkürzung wirft die grundsätzliche Frage auf, wie wir eigentlich leben wollen und ob die (entfremdete) Lohnarbeit im Zentrum unserer Gesellschaft stehen sollte.

Oskar Negt (1987) stellte treffend fest, dass dieser "Kampf nicht nur [als]" eine Auseinandersetzung "um eine gleichmäßige Verteilung vorhandener Arbeit" verstanden werden sollte, "sondern als Kampf um die Prinzipien gesellschaftlicher Organisierung von Arbeit, ja einer freien und gerechten Gesellschaft selbst."
 
Nach der verheerenden Niederlage der IG Metall im Kampf um die 35 Stundenwoche in Ostdeutschland 2003, ist in der jüngsten Vergangenheit die Frage um die Arbeitszeit in den gewerkschaftlichen Debatten und Forderungen wieder präsenter geworden. In diesem Konflikt konnten bereits erste Teilerfolge erzielt werden.

Für unsere Diskussion haben wir uns daher eingeladen:
 
• Franziska Wolf (2. Bevollmächtigte der IG Metall Jena-Saalfeld und Gera)
Die IG Metall hat 2018 die Option auf acht zusätzliche Urlaubstage durchsetzen können und fordert in der kommenden Tarifrunde 2021, die Option einer 4-Tagewoche sowie die Einführung der 35-Stundenwoche im Osten.
• Philipp Collrep (von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft - EVG)
Die EVG konnte 2016 eine Wahloption - Lohnerhöhung oder Urlaubstage - für alle Beschäftigten durchsetzen konnte.
• Stephan Krull (ehemaliger Betriebsrat bei Volkswagen, u.a. koordiniert er den Gesprächskreis «Zukunft Auto, Umwelt und Verkehr» der Rosa-Luxemburg-Stiftung)
Stephan schreibt und diskutiert zu aktuellen Entwicklungen in der Arbeitswelt sowie der Gewerkschaftslandschaft.
 
Moderation: Alina Klomfass (AgF - Hamburg)

> Die Gesprächsrunde findet im digitalen Raum statt. Wir bitten deshalb um Anmeldung zur Veranstaltung bis Dienstag, den 14.01.21., 15 Uhr per E-Mail über anmeldung@rls-hamburg.de. Bitte Namen und Wohnort angeben. Deine Anmeldung wird registriert. Die Zugangsdaten für die Veranstaltung verschicken wir am Tag der Veranstaltung an alle Angemeldeten per E-Mail

> Für die Teilnahme an der Veranstaltung wird ein Computer, Tablet oder Smartphone mit Internetanschluss und Lautsprecher benötigt. Fragen und Anmerkungen können auch über die Chat-Funktion eingebraucht werden und sind herzlich willkommen.

> Zur Durchführung nutzen wir das Programm ZOOM. Für die Verwendung der Software ZOOM übernimmt die Rosa Luxemburg Stiftung keine Haftung. Die geltenden Datenschutzrichtlinien können hier eingesehen werden.

> Die Veranstaltung ist bereits 10 Minuten vor Beginn geöffnet. Nutzt diese Zeit gerne, um euch entspannt einzuloggen und euch ein wenig mit dem Programm vertraut zu machen.

> Die bei der Anmeldung erhobenen Daten werden gemäß Bundesdatenschutzgesetz und DSGVO vertraulich behandelt und dienen ausschließlich dem Zweck, Sie / Dich weiterhin über die Arbeit der RLS Hamburg zu informieren. Selbstverständlich haben Sie das Recht auf unentgeltliche Auskunft, Berichtigung, Sperrung oder Löschung Ihrer personengebundenen Daten, soweit dem keine gesetzliche Aufbewahrungspflicht entgegensteht. Für die Veranstaltung gelten die Datenschutzbestimmungen der Rosa-Luxemburg-Stiftung hier.

 

Eine Veranstaltung der Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft für gewerkschaftliche Fragen (AgF) und dem Netzwerk Arbeitskämpfe

Gefördert durch die Landeszentrale für Politische Bildung Hamburg.

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Hamburg

Telefon: 040 28003705