13. November 2018 Tagung/Konferenz Colloquium - Klassenkampf und Judenhass?

Antisemitismus in der Arbeiterbewegung in Quellen und Dokumenten

Information

Veranstaltungsort

Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Logenhaus
Logenstraße 11
15230 Frankfurt

Zeit

13.11.2018, 13:00 - 14.11.2018, 13:30 Uhr

Themenbereiche

Erinnerungspolitik / Antifaschismus, Parteien- / Bewegungsgeschichte

Zugeordnete Dateien

Die Positionen der Arbeiterbewegung vor 1933 zu Antisemitismus und Judentum, aber auch das Verhältnis des Staatssozialismus zu jüdischen Minderheiten in Mittel- und Osteuropa stehen seit einigen Jahren vermehrt im Fokus wissenschaftlichen Interesses.

Es entstanden eine Vielzahl von Studien, die aus einem presse- und parlamentshistorischem Hintergrund, bzw. von der intellectual history inspiriert das Verhältnis einzelner Arbeiterparteien und linken Gruppierungen zu Antisemitismus und Zionismus beleuchteten. Dabei taucht einerseits in Karikatur und Text, aber auch in sozialistischen Medien immer wieder die Figur des „jüdischen Kapitalisten“ auf. Es schließt sich die Frage an, ob damit eine Übernahme oder aktive Fortschreibung zeitgenössisch antisemitischer Diskurse vorliegt.

Unbestritten ist die Tatsache offen antisemitischer Kampagnen im Spätstalinismus, zugleich gelten große Teile der Arbeiterbewegung nach wie vor als weitgehend resistent gegenüber antijüdischer Agitation. Dieser Widerspruch ist Gegenstand des Colloquiums, das sich auf der Basis ausgewählter Quellen mit den Formen und der theoretisch-praktischen Genese des „Antisemitismus von links“ beschäftigen wird.

 

Programm:

Dienstag, 13. November
Anreise und Registrierung bis 13.00 Uhr, Logenhaus LH 001

Prolog - Positionsbestimmungen
Moderation: Frank Voigt (Potsdam)

  • 13.15 bis 14.00 Uhr Im Schatten August Bebels. Antisemitismusdiskussionen in der deutschen Sozialdemokratie, Dr. Christian Dietrich (Frankfurt/Oder)
  • 14.15 bis 15.00 Uhr Antisemitische Aussagen in der Tageszeitung der Kommunistischen Partei Deutschlands ,Die Rote Fahne' zur Zeit der Weimarer Republik, Dr. Olaf Kistenmacher (Hamburg)
  • 15.15 bis 15.40 Uhr Sozialistische Bruderparteien zwischen Internationalismus, nationaler Selbstbestimmung und Antisemitismus. Die Debatte über den Schwarzbard Prozess innerhalb der Sozialistischen Arbeiter-Internationale (SAI). 1926-1928, Jakob Stürmann (Berlin)

bis 16.00 Uhr Diskussion
bis 16.30 Uhr Kaffeepause
bis 17.00 Uhr Diskussion der Materialien

  • 18.30 Uhr bis 19.45 Uhr - Keynote: Der Mantel des Revolutionärs oder: Warum jüdische Revolutionäre eine innovative Erzählung ihrer Geschichte verlangen, Prof. Dr. Mlrjam Zadoff (München), HG 109

anschließend Abendessen im "Turm Restaurant", Logenstraße 8

Mittwoch, 14. November

Antisemitismus in den deutschen Arbeiterparteien
Moderation: Martin Küpper (Berlin)

  • 9.00 bis 9.25 Uhr Die Sprache der Judenfeindschaft im Weimarer Reichstag, Dr. Susanne Wein (Berlin)
  • 9.30 bis 9.55 Uhr Kurt Eisner und der Antisemitismus aus den Reihen der Sozialdemokratie, Riccardo Altieri (Potsdam)
  • 10.00 bis 10.25 Uhr Antisemitismus in der KAPD Hamburger Richtung 1919/1920, Rhena Stürmer (Frankfurt/Oder)

bis 10.50 Uhr Diskussion der Materialien
bis 11 .15 Uhr Kaffeepause

Jüdische Perspektiven und Perspektiven auf "Jüdisches"
Moderation: Konstantin Baehrens (Potsdam) 

  • 11.15 bis 11.40 Uhr Wider die rote Assimilation. Die Auseinandersetzungen über Sozialismus, Kommunismus und Zionismus in der jüdischen Jugendbewegung Deutschlands, Knut Bergbauer (Köln)
  • 11.45 bis 12.10 Uhr Der ,Sozialdemokrat' und die Judenfrage. 1897-1890, Yuval Rubovitch (Halle/Saale)

bis 12.45 Uhr Diskussion der Materialien
bis 13.30 Uhr Abschlussdiskussion

Standort

Kontakt

Dr. Uwe Sonnenberg

Referatsleiter Geschichte, Rosa-Luxemburg-Stiftung

Telefon: +49 30 44310 425