Die Geschichte des Wackenberges als Wohngebiet begann nach dem ersten Weltkrieg mit der Umnutzung der Artilleriekaserne. In unterschiedlichen Bauphasen und Baustilen entstand über den Dächern des alten Dorfkernes von St. Arnual ein Quartier des sozialen Wohnungsbaus, welches immer noch durch das neobarocke Kasernenensemble geprägt wird.
Durch eine verfehlte Belegungspolitik und unterlassene Renovierungen war das eigentlich gut gelegene Wohngebiet in den 1960er Jahren zu einem Problemviertel mit entsprechender Armutsbevölkerung geworden. Zu Beginn der 1970er Jahre intervenierte dort eine Bürgerinitiative mit dem Namen "Pädagogisch-Soziale Aktionsgemeinschaft“ in einer neuen Art und Weise – der Gemeinwesenarbeit. In diesem Zusammenhang änderte auch die Siedlungsgesellschaft ihre Politik und wendete viel Geld für die bauliche Sanierung des Wackenberges auf.
Nach dem Vorbild des Wackenberges entstanden in der Stadt Saarbrücken in der Folgezeit weitere sieben „Gemeinwesenprojekte“. Mit ihren Hilfsangeboten und ihren Aktivitäten sehen sich diese ausdrücklich auf der Seite der ärmeren Bevölkerung, wenden sich grundsätzlich zugleich an den gesamten Stadtteil. Mit ihrem Engagement will Gemeinwesenarbeit insbesondere erreichen, dass die Armut nicht weitervererbt wird. Seit Jahren aus öffentlichen Mitteln finanziert ist die Gemeinwesenarbeit heute als „Säule der Saarbrücker Sozialpolitik“ anerkannt.
Inzwischen zeigt sich auf dem Wackenberg, was auch andernorts nach einer Aufwertung geschieht: Die ärmeren Mieter drohen aus „ihren“ Wohngebieten verdrängt zu werden ...
Dr. Armin Kuphal, Soziologe und lange Zeit in der Gemeinwesenarbeit auf dem Wackenberg tätig, zeigt uns den Wackenberg als einen sehr interessanten Fall städtischer und sozialer Entwicklung.
Um Anmeldung wird gebeten bis zum 02.09.2020 unter gesine.kleen@rosalux.org oder 0176-47139453
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Gesine Kleen
Stellv. Regionalbüroleiterin Saarland, Peter Imandt Gesellschaft/Rosa Luxemburg Stiftung Saarland
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