24. März 2017 Diskussion/Vortrag Frankreich vor den Präsidentschaftswahlen

Welche Auswirkungen hat die Krise in Frankreich auf die europäische Politik?

Information

Veranstaltungsort

Rosa-Luxemburg-Stiftung
Salon (1. Stock)
Franz-Mehring-Platz 1
10243 Berlin

Zeit

24.03.2017, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Parteien / Wahlanalysen, Westeuropa

Zugeordnete Dateien

Frankreich vor den Präsidentschaftswahlen

Die französischen Präsidentschaftswahlen am 23. April und am 7. Mai 2017 sind nicht nur für Frankreich, sondern auch für die Zukunft der europäischen Union von großer Bedeutung. Nach den Meinungsumfragen wird die Kandidatin der extremen Rechten, Marine Le Pen, im ersten Wahlgang die meisten Stimmen auf sich vereinigen. An zweiter Stelle wird vermutlich der neoliberal-konservative François Fillon oder der nicht minder neoliberale Emmanuel Macron landen. Die sozialdemokratischen und linken Kandidaten sind demgegenüber gegenwärtig weit abgeschlagen, so dass im zweiten Wahlgang möglicherweise nur die Wahl zwischen verschiedenen Varianten neoliberaler bzw. rechter Politik besteht. Marine Le Pen hat für den Fall ihres Sieges bereits ein Referendum über den Austritt Frankreichs aus der EU angekündigt. Aber auch wenn es dazu nicht kommen sollte, stellt sich die Frage, wie es mit Frankreich und der EU weitergehen soll. Denn die sich immer weiter vertiefende politische Krise hängt eng mit der ungleichen ökonomischen Entwicklung und den Strukturen der europäischen Währungsunion zusammen. Während Deutschland immer größere Exportüberschüsse erzielt, ist die französische Leistungsbilanz seit 2005 defizitär. Die deutsch-französische Achse, die bisher für die europäische Integration entscheidend war, weist eine zunehmende Schieflage auf. Neoliberale Arbeitsmarktreformen, mit denen die französische Regierung auf die deutsche Agenda 2010 geantwortet hat, haben an diesem Sachverhalt bisher nichts geändert. Die Arbeitslosenquote ist in Frankreich mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland.

Wir wollen mit ExpertInnen aus Frankreich über die Ursachen und die Dynamik der ökonomischen und politischen Krise in Frankreich, die europapolitischen Konsequenzen und die Strategien der Linken diskutieren.
Unsere Gäste sind:

  • Guillaume Duval, Chefredakteur von Alternatives Économiques
  • Dr. Alexis Cukier, Philosoph, EReNSEP - European Research Network on Social and Economic Policy - Jeanne Chevalier, Nationale Sekretärin für Wirtschaft des Parti de Gauche, Mitgl. im Team des Präsidentschaftskandidaten Jean-Luc Mélenchon
  • Moderation: Felix Syrovatka, Universität Tübingen

Die Veranstaltung findet mit deutsch-französischer Simultanübersetzung statt.

In Kooperation mit Arbeitskreis Kritische Europaforschung in der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung, Initiative Eurexit und Initiative «Europa neu begründen».

Standort

Kontakt

Dr. Thomas Sablowski

Referent Politische Ökonomie der Globalisierung, Rosa-Luxemburg-Stiftung

Telefon: +49 30 44310129