10. Mai 2017 Diskussion/Vortrag Podiumsdiskussion: Umkämpfte Stadtentwicklung

Das Viktoriaviertel zwischen Ausverkauf und Utopie

Information

Veranstaltungsort

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Hörsaal 17
Nussallee 17
53115 Bonn

Zeit

10.05.2017, 20:00 - 21:30 Uhr

Themenbereiche

Soziale Bewegungen / Organisierung, Stadt / Kommune / Region, Wirtschafts- / Sozialpolitik

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Dialog statt Verfahren!

Die Bürger_innen, die sich im Viktoria Karree seit über einem Jahrfür den Erhalt des Viertels und seiner Kreativität einsetzen, laden ein zu einer Podiumsdiskussion über das Bürgerbeteiligungsverfahren der Zebralog. Anfang 2016 wurden die Pläne der SIGNA-Holding-GmbH auf dem Gelände des Viktoria Karrees in der Bonner Innenstadt ein Einkaufszentrum zu errichten, durch ein Bürgerbegehren gestoppt. Die Initiative Viva Viktoria! schaffte es, mehr als genug Stimmen zu sammeln, sodass die SINGA bis Ende 2017 keine weiteren Gebäude im Viktoria Karree mehr erwerben darf. Die SIGNA respektierte das Bürgerbegehren jedoch nicht als demokratisches Statement gegen ihre Pläne: Sie klagte dagegen und entmietete im Laufe des Jahres die von ihr schon erworbenen sieben Gebäude.

Die Stadt Bonn positionierte sich ebenfalls nicht eindeutig für die Begehren der Bürger_innen, sondern leitete ein Bürgerbeteiligungsverfahren der Firma Zebralog ein. Ziel dieses Verfahrens sollte ein Bebauungsplan für das Viktoria Karree sein, das im Sinne der Bürger_innen ist. Effekt dieses Verfahrens ist zum jetzigen Stand große Frustration auf Seiten der Bürger_innen, die sich als Ideengeber ausgenutzt, aber gleichzeitig kein bisschen Ernst genommen fühlen. Das Verfahren sieht vor, dass Impulse von den Bürger_innen gegeben werden können - die Entwicklung von Konzepten führen allerdings externe Unternehmen durch und die Entscheidung über die Bebauung liegt letztendlich bei einer (Experten) Jury, deren Besetzung nicht bekannt ist. Von tatsächlicher Beteiligung kann also schwerlich gesprochen werden.

Dass dies kein Einzelfall ist, wies Thomas Wagner in seinem Buch „Die Mitmachfalle“ nach, indem er verschiedene Beteiligungsverfahren untersuchte. Zum Gespräch werden ebenfalls Vertreter_innen von Zebralog und der Stadt Bonn geladen, da hier kontroverse Positionen
zur Thematik zu erwarten sind.

Es diskutieren

  • Dr. Stefan Hochstadt, FH Dortmund
  • Arno Nuemos, Aktivist LIZ Bonn
  • Iris Dzudzek, Universität Frankfurt
  • Lisa Maria Zander, PlanBude Hamburg
  • Clara Arnold, Anwohnerin und Aktivistin

 



In Kooperation mit Café K, Institut für Geographie Universität Bonn, Viva Viktoria, der Nachbarschaftsverein des Viktoria Viertels, Libertäre Zentrum Kl

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