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12. April 2021 Diskussion/Vortrag Dalit Women’s Activism and Their Influence on the Policy Process

Part of the Dalit History Month series hosted by SASAS Germany and the Rosa-Luxemburg-Stiftung

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Veranstaltungsort

Online

Zeit

12.04.2021, 18:00 - 20:00 Uhr

Themenbereiche

Südasien

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Dalit Women’s Activism and Their Influence on the Policy Process
In this discussion, Swati Kamble will attempt to bring forth evidence of the influence of Dalit women’s autonomous organizing on the policy process in the Indian state of Maharashtra using intersectional analysis. She will lay out the historical trajectory of Dalit women’s activism and influences it has had on recent public policymaking and implementation in the state of Maharashtra.
 
Dalits in Maharashtra have a long-standing religious-cultural tradition and political history that has fostered equalitarian aspirations. Dalit women have been an active part of this tradition, not only as followers but as active participants, leaders, and writers. With their political and literary expressions, they have had an influence on the democratization of the Indian political system. However, in academia, the literature documenting the evidence of Dalit women as active agents of change especially in the policy context is minuscule at best. Dalit women are viewed as victims and disempowered entities by the upper-caste, male-dominated state and bureaucracy. The same bias is present in academia, which fails to understand the intersectionality of Dalit women’s identity and their standpoint. Dalit women’s unique narrative gets invisibilized. This event will attempt to give visibility to this narrative.
 
Swati Kamble, PhD, University of Geneva, is a Dalit-Bahujan activist and intersectional feminist. Her research interest involves studying marginalized communities with an intersectional and reflexive lens and is committed to bringing their narratives to the forefront both in academia as well as policy. The discussion will be moderated by Rupali Bansode.
 
 


Dalit-Frauenrechtsaktivist*innen und ihr Einfluss auf politische Prozesse
 
Eine intersektionale Analyse der Dalit-Frauenrechtsaktivist*innen und ihres Einflusses auf politische Entscheidungsprozesse in Maharashtra.

In diesem Vortrag möchte ich mittels einer intersektionalen Analyse zeigen, wie selbstorganisierte Dalit-Frauen Politikprozesse im indischen Bundesstaat Maharashtra beeinflussen. Ich werde die historische Entwicklung des Aktivismus von Dalit-Frauen skizzieren und dessen Auswirkungen auf jüngste staatliche Politikgestaltung in Maharashtra. Dalits haben in diesem Staat eine lange religiöse und kulturelle Tradition und politische Geschichte, die von Gleichheitsbestrebungen geprägt ist. Dalit-Frauen sind wichtiger und aktiver Teil dieser Tradition, nicht nur als Befürworterinnen, sondern als Aktivistinnen, Anführerinnen und Autorinnen. Ihre politischen und literarischen Ausdrucksformen haben zur Demokratisierung indischer Politik beigetragen. Dennoch wird ihre aktive Rolle für Wandlungsprozesse, insbesondere im politischen Kontext, von der Wissenschaft kaum oder gar nicht berücksichtigt. Auch der von Männern aus höheren Kasten dominierte Staat und sein Bürokratieapparat betrachten Dalit-Frauen ausschließlich als hilflose Opfer. Die Wissenschaft reproduziert dieses Vorurteil, da sie die intersektionale Dimension der Identität von Dalit-Frauen und ihrer Position verkennt. Das spezifische Narrativ der Dalit-Frauen wird dadurch unsichtbar. In meiner Arbeit versuche ich, diesem Narrativ zu Sichtbarkeit zu verhelfen.
 
SWATI KAMBLE hat an der Universität Genf promoviert und ist Dalit-Bahujan-Aktivistin und intersektionale Feministin. In ihrer Forschung untersucht sie marginalisierte Communities aus intersektionaler und reflexiver Perspektive und setzt sich dafür ein, marginalisierte Narrative in Wissenschaft und Politik sichtbarer zu machen. Diese Erzählungen erarbeitet sie gemeinsam marginalisierten Gruppen, die dabei eine aktive und gestaltende Rolle übernehmen. Als Angehörige einer marginalisierten Community legt sie großen Wert darauf, dass ihre Forschungspraxis dem Grundsatz sozialer Gerechtigkeit Rechnung trägt und sich das Wissen der Communitys nicht bloß aneignet. Im Zentrum ihrer Forschung steht der Einfluss von Dalit-Frauenrechtsaktivist*innen auf politische Entscheidungsprozesse im indischen Staat Maharashtra. Das historische Engagement von Dalit-Frauen für feministische Kämpfe gegen das Kastensystem hat wertvolles Wissen hervorgebracht, das dazu beitragen kann, die indische Politik gerechter und intersektionaler zu gestalten. Mit ihrer qualitativen Forschung möchte Swati Empfehlungen formulieren, um die Regierung des Staates bei der Ausarbeitung einer intersektionalen Politik zu unterstützen.
 
Die Veranstaltungen finden auf Englisch statt. Die Präsentationen der Vortragenden werden zweisprachig auf Deutsch und Englisch angezeigt. Außerdem gibt es eine Flüsterübersetzung auf Deutsch von Mimi Marie Dörp.
 

Kontakt

Nadja Dorschner

Leiterin Regionalbüro Neu Delhi, Rosa-Luxemburg-Stiftung

Telefon: +49 30 44310 426