Öffentliches Angebot des „Studien- und Diskussionskreis 24“ zu gemeinsamer Lektüre und Diskussion von „Das Kapital – Kritik der politischen Ökonomie, Band I“ von Karl Marx
Linke Parteien zählen den Theoretiker des 19. Jahrhunderts, dessen Gedanken einmal die Welt bewegt haben, zu ihrem Traditionsbestand, seine Schriften aber kennen sie nicht mehr. Ihnen genügt die Überzeugung, dass der Kommunist Karl Marx damals – so wie sie heute – die kapitalistische Wirtschaftsweise als „menschenfeindlich“ angeprangert und sich eine schöne neue gerechte Welt ausgedacht haben soll. Und er gilt nicht nur ihnen, sondern ganz vielen kritischen Menschen als hellsichtiger Prophet, der die „Globalisierung“ früh vorhergesehen hat – und auch die modernen Finanzkrisen und vielen Arbeitslosen, an denen sich zeige, dass der Kapitalismus „nicht funktioniert“.
Marx selbst hätte sich solche Wertschätzung verbeten. Er sah seine Leistung zuvorderst in dem, was der Untertitel seines theoretischen Hauptwerkes ankündigt: in der wissenschaftlichen „Kritik der politischen Ökonomie“ des Kapitalismus. Durch die theoretische Darstellung der kapitalistischen Produktionsweise hat er nicht nur die für die Mehrheit der Bevölkerung zerstörerische Rationalität des Wirtschafsystems aufs Korn genommen. Indem er im „Kapital“ aufgeschrieben hat, wie der Kapitalismus funktioniert, wollte er praktisch auf die Arbeiterklasse einwirken und sie von der Notwendigkeit überzeugen, die Ursache ihrer Notlage – die modernen Eigentums- und Ausbeutungsverhältnisse - abzuschaffen.
An dem Kapitalismus, den Marx in der Phase seines Entstehens analysierte und kritisierte, hat sich seit seinen Tagen dies und das, aber nichts Wesentliches geändert. Auch an der „ungeheuren Warensammlung“, die sich heutzutage in Abermillionen Autos , Smartphones und Internet-Dienstleistungen darstellt, und der modernen Arbeitswelt mit Robotern und „Industrie 4.0“ hätte der politische Ökonom und Kommunist entdeckt: Immer noch ist die Vermehrung des Geldes der beherrschende Zweck, für den gearbeitet wird – und das ist keineswegs ein geschickter Umweg zur besseren Befriedigung der Bedürfnisse; noch immer sind die arbeitenden Menschen Kostenfaktor, also die negative Größe des Betriebszwecks Gewinn; noch immer findet die Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit, der größten Quelle des materiellen Reichtums, ausschließlich statt, um Löhne zu sparen und Arbeitskräfte zu entlassen – macht also den Arbeiter ärmer. Wegen dieser Aktualität, und nur wegen ihr, verdient es der längst verblichene Denker, dass man sich seiner erinnert. Seine Bücher helfen, die ökonomische Wirklichkeit heute zu erklären.
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