Im Rahmen einer Studienreise nach Wien wollen wir erfahren, welchen Beitrag eine moderne, sozialorientierte Architektur- und Stadtentwicklung zur Lösung gesellschaftspolitischer Herausforderungen leisten kann. Zwischen 1918 und 1934 wurde der soziale Wohnungsbau neben wirtschaftspolitischen Maßnahmen und dem Ausbau des Bildungs- und Gesundheitssystems zum Kernpunkt der Kommunalpolitik. Dieses beeindruckende Reformwerk wurde unter dem Titel «Das rote Wien» weltweit zum Vorbild für soziale Stadtentwicklung. Innerhalb von 14 Jahren konnten über 60.000 Wohnungen in 350 Wohnungsanlagen in zukunftsweisender Gestaltung errichtet werden.
Der soziale Wohnungsbau und eine sozialorientierte Stadtentwicklung in Wien haben nicht nur eine lange Tradition, sondern auch eine äußerst lebendige Gegenwart. 2017 wurde Wien von der «ZEIT» zur «Hauptstadt des bezahlbaren Wohnens» gekürt, 2019 vom «SPIEGEL» zum «Mieterparadies». Mit 220.000 städtischen Wohnungen in Gemeindebauten und weiteren 180.000 städtisch geförderten Genossenschaftswohnungen ist Wien der größte Immobilieneigentümer und -verwalter der Welt. Doch auch in Wien erwerben Großinvestoren ganze Wohnblöcke und Straßenzüge, renovieren sie und machen daraus Luxuswohnungen oder kaufen Grundstücke und bauen neue Wohneinheiten. Die Kaufpreise sind daher regelrecht explodiert, auch die Mieten dürften in weiterer Folge steigen. Dem versucht die Stadt durch eine neue Bauordnung zu begegnen, wonach private Investoren zwei Drittel aller neu gebauten Wohnungen zu Mietpreisen von maximal 5 Euro netto pro Quadratmeter anbieten müssen.
Im Rahmen der Bildungsreise «Vom ‹Roten Wien› zur sozialen Wohn(bau)politik der Gegenwart» wollen wir uns historische und gegenwärtige Beispiele für soziale Wohnbauprojekte anschauen und mit Expert*innen und Zuständigen der Wiener Kommunalverwaltung über den Stand und die Herausforderungen der Wohn(bau)politik sprechen.
ORGANISATORISCHES
Anmeldung
Die Teilnehmer*innenzahl ist auf 20 Personen beschränkt.
Anmeldungen werden zunächst nur von Personen mit Wohnsitz in Baden-Württemberg berücksichtigt.
Personen außerhalb Baden-Württembergs können sich für die Warteliste anmelden, die dann zum Zug kommt, wenn nicht alle Plätze mit Personen aus Baden-Württemberg besetzt sind.
Anmeldeschluss ist der 28. Juni 2019.
Anmeldungen bitte schriftlich mit dem bereitgestellten Anmeldeformular (und Teilnahmebedingungen) an
Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg, Ludwigstr. 73A, 70176 Stuttgart
alexander.schlager@rosalux.org
Hotelunterkunft / An- und Abreise
magdas HOTEL, Laufbergergasse 12, 1020 Wien
Unterkunft ist in Einzel- und Doppezimmern möglich; Check-In am Montag, 30.09.2019, Check-Out am Samstag, 05.10.2019
An- und Abreise sind privat zu organisieren.
Anreisetag: Montag, 30.09.2019, Check-In ab 15:00 Uhr möglich
Programmbeginn: Dienstag, 01.10.2019, 09:30 Uhr
Programmende: Freitag, 04.10.2019, 18:00 Uhr
Abreisetag: Samstag, 05.10.2019, Check-Out bis 11:00 Uhr
Bildungsurlaub/Bildungsfreistellung
Die Reise ist für Teilnehmer*innen aus Baden-Württemberg als Bildungsmaßnahme nach dem Bildungszeitgesetz Baden-Württemberg (BzG BW) anerkannt. (Für Vollzeitbeschäftigte beträgt der Freistellungsanspruch fünf Arbeitstage innerhalb eines Kalenderjahres). Die Bildungsreise umfasst 4 Programmtage: Dienstag, 01. Oktober - Freitag, 04. Oktober.
Für Teilnehmende aus anderen Bundesländern kann bei Bedarf die Anerkennung der Reise als Bildungsurlaub/Bildungsfreistellung beantragt werden.
Teilnahmebeitrag (für EZ und DZ)
600 € im EZ / 500 € im Doppelzimmer/Zweibettzimmer.
Mitglieder des Forums Linke Kommunalpolitik und der Rosa-Luxemburg-Stiftung BW können einen Zuschuss zum Teilnahmebeitrag beantragen.
ANREISETAG
Standort
Kontakt
Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg
E-Mail: bawue@rosalux.org
Telefon: +49 711 99797090