2. April 2025 Diskussion/Vortrag Das Land denen, die davon leben

Ayala Ferreira von der brasilianischen Landlosenbewegung zu Gast

Information

Veranstaltungsort

Kafe Marat
Thalkirchner Str. 104
80337 München

Zeit

02.04.2025, 20:00 - 22:00 Uhr

Themenbereiche

Soziale Bewegungen / Organisierung, Globalisierung, Brasilien / Paraguay

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Das Land denen, die davon leben

Ayala Ferreira ist führende Aktivistin der brasilianischen Landlosen-Organisation „Movimento dos Trabalhadores rurais sem terra“ (MST) und kommt am Mittwoch, 2. April nach München. Sie reist als Gast zum Kongress der Rosa-Luxemburg-Stiftung „Good Night Far Right“ Ende März an und folgt der Einladung des Kurt-Eisner-Vereins und des „Ökumenischen Büros für Frieden und Gerechtigkeit“ nach Bayern. Als Teil der Menschenrechtssektion von MST wird sie sich in ihrem Vortrag den Verbrechen und der Gewalt widmen, welcher Landlose und arme Bevölkerungsteile in Brasilien seitens Großgrundbesitz und Agrarindustrie ausgesetzt sind. Die Entwicklung in den ländlichen Regionen Brasiliens ist geprägt von der Konzentration von Grundbesitz in den Händen weniger und den Produktionsbedingungen der monokulturellen, Land verschlingenden Agrarindustrie.

MST kämpft seit langem gegen die brutale Gewalt gegen Arbeiter*innen, die bis hin zu Folter und Mord damit verbunden ist. MST steht für die Organisierung und Mobilisierung der betroffenen Vielen, die auf ihren in der brasilianischen Verfassung festgeschriebenen Grund- und Menschenrechte pochen. In der Verfassung wird die soziale Funktion des Bodens betont und seine Bestimmung mittels einer Agrarreform den landlosen Familien des Landes zugute zu kommen. Weitere Prinzipien und Grundsätze, die in der Verfassung Brasiliens stehen, sind die Organisations- und Versammlungsfreiheit sowie die Selbstverpflichtung des Staates Armut und Ungleichheit zu bekämpfen und Demokratie, einen demokratischen Staatsaufbau und die Rechtsstaatlichkeit zu gewährleisten.
MST arbeitet mit weiteren Menschenrechtsinstitutionen, Basisorganisationen und Bewegungen zusammen, um – nicht erst seit dem Schock der Bolsonaro Regierung - diese Rechte und Grundlagen der brasilianischen Gesellschaft einzufordern, zu schützen und zu stärken.

Ayala Ferreira ist selbst Siedlerin der Agrarreform in der Siedlung „26 de Marzo“ in Marabá, im Bundesstaat Pará. Sie ist Pädagogin, seit 23 Jahren Mitglied der MST und arbeitet auf nationaler Ebene für diese NGO, und dort insbesondere in der Abteilung für Menschenrechte.

Ab 20 Uhr gibt es auch lecker Küfa mit brasilianischen Schmankerln

Standort

Kontakt

Fritz Burschel

Regionalbüroleiter Bayern, Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern / Kurt-Eisner-Verein