Es heißt, das Risiko der Inhaftierung soll Menschen davon abschrecken, Straftaten zu begehen. Gefängnisse sollen die Gesellschaft schützen und Menschen «resozialisieren». Und doch – so «geschützt» ist die Gesellschaft nicht, und statt «Resozialisierung» haben wir es mit einer Rückfallquote von 50%, bei Jugendlichen sogar 74%, zu tun. Ihre erklärten Ziele erreichen diese Institutionen nicht, dennoch werden sie nicht abgeschafft.
Wozu gibt es überhaupt Gefängnisse? Welche Funktionen erfüllen sie und welche Ziele werden mit Strafe und Inhaftierung tatsächlich erreicht?
Diese und andere Fragen wollen wir anhand zweier Inputs und einer Diskussion mit Lea Pilone und Ercan Ayboğa besprechen. Wir reisen von der Entstehung der Gefängnisse in Deutschland bis zum Umgang mit Kriminalität in Rojava und gehen so dem Zusammenhang zwischen Straf- und Inhaftierungssystemen und Organisation der Gesellschaft auf den Grund.
Moderiert wird die Veranstaltung von Mehmet Șahin.