2. Dezember 2017 Tagung/Konferenz 30 Jahre Antifa in Ostdeutschland

(Teil 2/2)

Information

Veranstaltungsort

freiLand e. V.
Friedrich-Engels-Str. 22
14473 Potsdam

Zeit

02.12.2017, 10:00 - 17:00 Uhr

Themenbereiche

Neonazismus / Rassismus, Soziale Bewegungen / Organisierung

Zugeordnete Dateien

Vor nun­mehr drei Jahr­zehn­ten grün­de­ten sich die ers­ten un­ab­hän­gi­gen An­tifa-Grup­pen in der DDR. Nach dem An­griff von Neo­na­zis auf ein Punk-Kon­zert in der Ber­li­ner Zi­ons­kir­che und an­ge­sichts ei­nes zu­neh­men­den Ras­sis­mus war ihr er­klär­tes Ziel, die Ge­sell­schaft wach­zu­rüt­teln und Selbst­ver­tei­di­gung zu or­ga­ni­sie­ren. So­mit ent­stand in der aus­ge­hen­den DDR eine ei­gen­stän­dige an­ti­fa­schis­ti­sche Be­we­gung, de­ren spe­zi­fi­sches Pro­fil al­ler­dings nach 1989/90 schritt­weise ver­blasste. Die per­sön­li­chen Er­fah­run­gen so­wie po­li­ti­schen Denk- und Hand­lungs­wei­sen der da­ma­li­gen Aktivist*innen ge­rie­ten an­ge­sichts von Ge­ne­ra­ti­ons­brü­chen und wech­seln­den Strö­mun­gen in­ner­halb der Be­we­gung in Ver­ges­sen­heit. Da­mit ver­bun­den war und ist ei­ner­seits eine ste­tige Ent­wick­lungs­schleife der Her­aus­bil­dung und Auf­lö­sung an­ti­fa­schis­ti­scher Zu­sam­men­hänge in Ost­deutsch­land.
An­de­rer­seits war die Deu­tung dar­über was un­ab­hän­gige An­tifa meint oft­mals aus west­deut­schen Blick­win­keln ge­prägt. Im Er­geb­nis ist Wis­sen ver­lo­ren ge­gan­gen und sind Lern­pro­zesse zwi­schen den Ge­ne­ra­tio­nen ab­ge­bro­chen. Aus die­sem An­lass geht es auf der Ta­gung darum, Brü­cke zwi­schen den Ge­ne­ra­tio­nen zu schla­gen und von­ein­an­der zu ler­nen. In An­schluss an den im Mai 2017 er­schie­nen Sam­mel­band „30 Jahre An­tifa in Ost­deutsch­land – Per­spek­ti­ven auf eine ei­gen­stän­dige Be­we­gung“ wol­len wir uns über per­sön­li­che und po­li­ti­sche Er­fah­run­gen, Ent­wick­lun­gen und Pro­bleme aus­tau­schen, so­wie ver­blass­tes Wis­sen er­in­nern, wei­ter­ge­ben und in die heu­tige Zeit über­tra­gen. Und zwar mit dem Ziel, so­wohl die ei­gene Be­we­gungs­ge­schichte zu dis­ku­tie­ren als auch das Wis­sen aus den ver­gan­ge­nen drei Jahr­zehn­ten für heu­tige Aktivist*innen nutz­bar zu ma­chen.

Pro­gramm
Auf dem Pro­gramm ste­hen un­ter an­de­rem fol­gende The­men: Neo­na­zis und Ras­sis­mus in der DDR und Ge­gen­wart, das Span­nungs­feld von mi­li­tan­ter Selbst­ver­tei­di­gung und staat­li­cher Re­pres­sion so­wie die Be­deu­tung be­setz­ter Häu­ser als an­ti­fa­schis­ti­sche Orte da­mals und heute. Au­ßer­dem ein Rück­blick auf die Po­grome von Ho­yers­werda 1991 bis Hei­denau 2015, der An­tifa- und An­tira-Wi­der­stand da­ge­gen und das Ge­den­ken da­nach. Wei­ter­hin fra­gen wir da­nach, was An­tifa ei­gent­lich heißt, wel­che An­lässe Aktivist*innen hat­ten, sich po­li­tisch zu en­ga­gie­ren und um­ge­kehrt auf­zu­hö­ren? Da­bei geht es auch darum, wie die Grup­pen ihre Ak­tio­nen or­ga­ni­sier­ten, sich ver­netz­ten und um das Ver­hält­nis von An­tifa in Ost-West und Stadt-Land. Zu­dem steht die Rolle von Frauen in der Be­we­gung und der Um­gang mit Se­xis­mus im Fo­kus. Nicht zu­letzt wird der Um­gang mit der ei­ge­nen lin­ken und an­ti­fa­schis­ti­schen Ge­schichte und Er­in­ne­rungs­po­li­tik be­leuch­tet.
Du und ihr seid da­her herz­lich ein­ge­la­den am 1. und 2. De­zem­ber nach Pots­dam zu kom­men, um euch mit uns und an­dern Zeitzeug*innen, po­li­ti­schen Aktivist*innen und ge­sell­schafts­kri­ti­schen Wissenschaftler*innen aus­zu­tau­schen. Wir freuen uns auf dein und euer Kom­men und Mit­tun.


Auf­takt­po­dium zur Ta­gung
1. De­zem­ber // 18.00 Uhr
Re­chen­zen­trum // Dor­tustr. 46 Ecke Breite Str.

Ar­beits- & Dis­kus­si­ons­kreise
2. De­zem­ber // 10.00 Uhr
Freiland-Gelände // Friedrich-Engels-Straße 22

An­mel­dung und Kon­takt
Wir bit­ten um An­mel­dung zur Ta­gung.
Die Höhe des Ta­gungs­bei­tra­ges und das An­mel­de­for­mu­lar wer­den in Kürze ver­öf­fent­licht

Standort