Migration und Klassenfrage – migrantische Kämpfe um das Recht auf Rechte
mit Massimo Perinelli, Historiker, Referent für Migration der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Gemeinsame Veranstaltung der RLS Sachsen-Anhalt mit KlassenFragen
In den rassistischen Anschlägen und Pogromen von den 1980er Jahren, über Hoyerswerda, den NSU-Komplex, bis nach Chemnitz zeigt sich der Versuch, migrantische Communities in ihrem Kampf um gerechte Löhne, angemessenes Wohnen, gute Bildung und politische Rechte strukturell zu destabilisieren und auf eine entrechtete Positionen zu verweisen. Die migrantischen Kämpfe um das gute Leben fordern im Umkehrschluss den nationalen Wohlfahrtsstaat und die rassifizierte Gesellschaft permanent heraus und demokratisieren diese Gesellschaft seit Jahrzehnten. Eine antirassistische Strategie sollte daher die materielle Bedeutung von Rassismus für die Mehrheitsgesellschaft ebenso wie die Macht der migrantischen Multitude mitdenken, statt Rassismus als falsches Bewusstsein in Awareness-Kursen wegtherapieren zu wollen. Massimo Perinelli ist langjähriges Mitglied von Kanak-Attak, Mitbegründer der Initiative „Keupstraße ist überall“ und Mitinitiator des Tribunals “NSU Komplex auflösen“. Seine Publikationsschwerpunkte liegen in der Geschlechter- und Sexualgeschichte, sowie in den Themengebieten Rassismus und migrantischen Kämpfen.
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