22. November 2025 Diskussion/Vortrag Antisemitismus und verkürzte Gesellschaftskritik. Zum Unbehagen in der linken Subkultur

Podiumsdiskussion in der Villa Wuller

Information

Veranstaltungsort

Villa Wuller
Ausoniusstraße 2a
54290 Trier

Zeit

22.11.2025, 19:00 - 23:30 Uhr

Themenbereiche

Erinnerungspolitik / Antifaschismus, Neonazismus / Rassismus

Zugeordnete Dateien

 

Podium mit Thorsten Sommer (DJ Phonatic, Berlin), Christian Koch und Tobias Hewer (VillaWuller) sowie Andreas Borsch (IIA)

 

Wer die einschlägigen Publikationsorgane der elektronischen Musikszene durchforstet, wird sowohl explizit als auch zwischen den Zeilen zwangsläufig mit einer Fülle an zunächst progressiv scheinenden Selbstzuschreibungen konfrontiert. Die Bandbreite erstreckt sich über die fortwährende Betonung einer Gemeinschaft (Community) bei gleichzeitigem Fokus auf die individuelle Autonomie bis hin zum Bekennts für Diversität und Toleranz. Vor dem Hintergrund dieser (ideologischen) Selbstzuschreibung lassen sich die antisemitischen Schreckensereignisse um den 07.10. als Kontinuität mit dem subkulturellen Habitus im Kontext der elektronischen Musik begreifen. Kontinuität herrscht nach dem 07.10. insofern, als dass insbesondere britische DJs bereits vor dem Massaker der Hamas immer wieder als UnterstützerInnen der BDS Bewegung in Erscheinung getreten sind, aktivistisch für die „palästinensische Sache“ geworben und zum Boykott Israels aufgerufen haben. Dass dieser Aktivismus im Gegensatz zu den bereits angesprochenen Werten steht, bestätigt letztlich nur die unbehaglichen Doppelstandards, mit denen große Teile der Techno Community seit jeher hantieren. Dass diese Kontinuität nach dem 07.10. sowohl quantitativ als auch qualitativ eine völlig neue Stufenleiter erreicht hat und die eingeschworene Community, in bester Racket-Manier, vor dem heiligen Altar des ökonomischen Eigeninteresses ihre Selbstzuschreibungen desavouiert, wird Gegenstand der Diskussionsrunde sein. Ebenso wird ein Schlaglicht auf Punk und die Auswirkungen des 7. Oktober für diese Subkultur geworfen.

Standort

Kontakt

Dr. Jonas Engelmann

Regionalbüroleiter Rheinland-Pfalz, Rosa-Luxemburg-Stiftung Rheinland-Pfalz

Telefon: +49 6131 6274703