Seine beste Zeit hatte er nach seiner Rückkehr aus dem Exil. Er erhielt eine Villa im Norden der DDR-Hauptstadt, wurde Akademiepräsident und gefeierter Repräsentant des geistigen Lebens. Seine Bücher, allen voran sein Welterfolg „Der Streit um den Sergeanten Grischa“, erschienen in hohen Auflagen. Aber man strich auch in seinen Manuskripten herum, zensierte den Roman „De Vriendt kehrt heim“ und unterdrückte einige seiner wichtigsten Arbeiten, darunter das Buch, das ihm besonders am Herzen lag: „Freundschaft mit Freud“. Er nahm es resigniert hin. Und blieb dennoch unberechenbar und unbequem. In seiner Stasi-Akte steht, er sei ein „sehr komplizierter, bürgerlicher Mensch“, der „eine Fülle von abweichenden Meinungen hat“.
Klaus Bellin ist Literaturkritiker und Publizist. Nach dem Studium der Germanistik und Geschichte viele Jahre Rundfunkredakteur in Berlin, danach Redakteur der „Weltbühne“. Kritiken und Essays für Tageszeitungen und Zeitschriften. Autor mehrerer Rundfunkfeatures, unter anderem über Anna Seghers, Heinrich Böll, Peter Huchel, Uwe Johnson. Buchveröffentlichungen: „Augenblicke der Literatur. Dichter zwischen Klassik und Moderne“, „Es war wie Glas zwischen uns. Die Geschichte von Mary und Kurt Tucholsky“, „Das Weimar des Harry Graf Kessler“, „Bankett für Dichter. Feuilletons zur Literatur“
Eine Veranstaltung gemeinsam mit dem Verein der Bücherfreunde.
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