7. Oktober 2021 Film Seefeuer - Fuocoammare

Film und Gespräch mit Aktivistinnen des „Alarm Phone“ Bremen

Information

Veranstaltungsort

Kulturzentrum PFL
Peterstraße 3
26121 Oldenburg

Zeit

07.10.2021, 19:30 - 21:30 Uhr

Themenbereiche

Migration / Flucht

Zugeordnete Dateien

Seefeuer FUOCOAMMARE Italien, Frankreich 2016, 108 Min., O.m.dt.U., Regie: Gianfranco Rosi

Samuele ist 12. Nach der Schule trifft er seine Freunde oder streift mit einer selbstgebauten Steinschleuder durch die Gegend.

Er will Fischer werden, so wie sein Vater. Samuele lebt auf der Mittelmeerinsel Lampedusa, auf der das Leben schon immer von dem geprägt war, was das Meer bringt. Seit Jahren sind das nun vor allem Menschen – Tausende Flüchtlinge, die in der verzweifelten Hoffnung auf ein besseres Leben eine lebensgefährliche Reise wagen.

Ein Jahr lang beobachtete Regisseur Gianfranco Rosi Leben und Alltag auf Lampedusa, der „Insel der Hoffnung“, die zur Anlaufstelle unzähliger Flüchtlinge wurde. Der bewegende Dokumentarfilm überzeugte auf der Berlinale 2016 Publikum wie Kritiker und gewann den Goldenen Bären als Bester Film.

Nach dem Film gibt es eine Diskussion mit Aktivistinnen des „Alarm Phone“ Bremen

Das Alarm Phone wird von Freiwilligen getragen, von denen viele bereits seit Jahren in Projekten und Netzwerken an den EU-Außengrenzen aktiv sind, wie z.B. Welcome2Europe, Afrique Europe Interact, Borderline Europe, Noborder Morocco oder Watch The Med.

Aktivist*innen des Alarm Phones agieren von Tunis, Palermo, Melilla, Tanger, Cadiz, Marseille, Strasbourg, London, Vienna, Bern, Berlin und von vielen weiteren Städten aus. Dabei sind sie in lokalen Gruppen, in Forschungsprojekten und/oder Kampagnen in den jeweiligen Regionen aktiv.

Einige Mitglieder haben eigene Erfahrungen mit dem Überfahren der Seegrenze in der Vergangenheit gemacht. Kurzfristig zielt das Alarm Phone darauf ab Rettungsaktionen zu initiieren, um Menschenrechtsverletzungen zu verhindern. Das Sterben im Mittelmeer könnte allerdings längst Vergangenheit sein, wenn das Grenz- und Visaregime aufgelöst werden würde.

Tatsächlich werden – ohne grundlegende Veränderungen – die letzten Unglücke nur der Anfang von vielen weiteren Toten im Mittelmeer sein. Die letzten 20 Jahre haben gezeigt, dass sich durch die Militarisierung der Grenze im Mittelmeer die Fluchtrouten nur ändern und dadurch mehr Menschen sterben. Auch wenn Strecken nach Europa durch neue Überwachungsmethoden und veränderte politische Bedingungen blockiert wurden, sind doch weitere Menschen über das Mittelmeer nach Europa gekommen. Sie werden dadurch nur gezwungen, längere und gefährlichere Routen auf sich zu nehmen.

In Kooperation mit dem Kino Filmriß e.V., Oldenburger Friedensbündnis, attac Oldenburg, Freundschaftsverein Oldenburg-Afrin, Amnesty International, Fluchtmuseum Oldenburg, Infoladen Roter Strumpf, VVN-BdA und DKP Oldenburg.

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen

Telefon: (0511) 2790934