Städtebau – ein zentrales Instrument der Nazi-Herrschaft

Was bringt eine Untersuchung zum Städtebau im Nationalsozialismus? Unsere Antwort: ein etwas anderes Verständnis der NS-Diktatur, ihres Verlaufs, ihrer Akteure. Die Autor*innen setzen sich mit den realisierten wie nicht realisierten Produkten des Städtebaus auseinander, aber auch mit den Prozessen, die zu diesen Produkten geführt haben, also mit der Produktion des Städtebaus, und schließlich mit den Produktionsverhältnissen. Dazu kommt, entscheidend für die damalige und heutige Wahrnehmung des NS-Städtebaus, die Propaganda, also das Verständnis von Städtebau, das uns verschiedene Machthaber vermitteln wollten. All dies wird – das ist ein zentraler Aspekt der Untersuchung – in einer europäischen Perspektive betrachtet.

Beiträge:

• Gesellschaftlich rezipierte Prioritäten des NS-Städtebaus, Victoria Grau
• Faktische Prioritäten des NS-Städtebaus, Christiane Post
• Produktionsverhältnisse des NS-Städtebaus, Max Welch Guerra
• NS-Städtebau im internationalen Kontext, Harald Bodenschatz
• Fazit: Schlüsselfrage des Konzepts von Städtebau, Victoria Grau
• Anschließend: Diskussion

Gäste:

• Prof. Dr. Harald Bodenschatz (*1946), Sozialwissenschaftler und Stadtplaner, 1978–1995 an der RWTH Aachen und der TU Berlin tätig, Habilitation 1986, 1995–2011 Universitätsprofessor an der TU Berlin. (Mit-)Herausgeber der Bände zu «Städtebau und Diktatur». Mitglied der Architektenkammer Berlin, des AIV, BDA, CEUD, DASL, DGS, DWB, GSU, IPHS und SRL.
• M.Sc. Victoria Grau (*1999), Urbanistin, seit 2022 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur Raumplanung und Raumforschung der Bauhaus-Universität Weimar. Promotionsprojekt: Disziplingeschichte des Städtebaus mit Blick auf die Rezeption nach 1945.
• PD Dr. Christiane Post (*1961), Kunsthistorikerin, Privatdozentin an der Bergischen Universität Wuppertal. 2012/13 Vertretungsprofessorin an der AdBK Nürnberg. 2014–2016 Gastprofessorin am Institut für Kunst im Kontext der UdK Berlin. Mitherausgeberin des Bandes «Städtebau im Schatten Stalins».
• Prof. Dr. Max Welch Guerra (*1956), Professor für Raumplanung und Raumforschung an der Bauhaus-Universität Weimar. Forschung und Lehre zur räumlichen Planung und Politik, Schwerpunkt auf deutscher und europäischer Geschichte im 20. Jahrhundert. (Mit-)Herausgeber der Bände zum Städtebau unter Salazar und unter Franco. Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände, Nürnberg.