6. Oktober 2025 Bildungsreise Der Alentejo – eine Region 50 Jahre nach ihrem »heißen Sommer«

Information

Veranstaltungsort

Beja - Portugal

Zeit

06.10.2025, 09:00 - 10.10.2025, 16:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Parteien- / Bewegungsgeschichte

Zugeordnete Dateien

Der Alentejo – eine Region 50 Jahre nach ihrem »heißen Sommer«
Foto: Frieder Bauer; Alentejo, im Mai 1979

Portugal liegt weit am Rande Europas und die Region Alentejo ist innerhalb Portugals selbst eine Randregion, weitab von der Hauptstadt. Touristen kennen die Strände am Atlantik, vom Leben im Hinterland wissen selbst die Portugies:innen nicht viel.

Vor 51 Jahren hat sich Portugal ohne jede äußere Hilfe von der 40-jährigen Salazar-Diktatur selbst befreit: Am 25. April 1974 setzte ein Militärputsch aus den Reihen der (Kolonial-)Armee der Diktatur ein schnelles und unblutiges Ende. Der Sturz der Diktatur am 25.04.1974 beflügelte viele Hoffnungen, und die unklare Politik der ersten provisorischen Regierungen führten im Alentejo, bei diesen Hinterwäldlern des Hinterwalds, zu allseits unerwarteter Selbstermächtigung: Die Landarbeiter:innen kannten die Böden und wussten aus ihrer langjährigen Erfahrung als prekäre Tagelöhner:innen, was wann wo angebaut werden kann. Als viele Großgrundbesitzer flohen oder Böden brach liegen blieben, wurden die ersten Besetzungen organisiert. Bis Ende 1975 hatten die Landarbeiter:innen dort fast1mio Hektare Land besetzt. Um es gemeinsam zu bearbeiten. „A terra quem a trabalha“ - Das Land denen die es bearbeiten!, hieß die Losung des verão quente, des heißen Sommers von 1975.

50 Jahre sind vergangen. Was ist seither geschehen? Woran scheiterten die Genossenschaften? Wie wird an die Geschichte erinnert? Wer bearbeitet die Ländereien jetzt? Was wird dort produziert und wie?

Wir lernen die superintensive Landwirtschaft kennen, die vor allem mit schlecht bezahlten migrantischen Arbeitskräften ihren Gewinn macht. Und ebenso die alte, extensive Landwirtschaft, den „montado“ (bekannter mit dem spanischen Wort Dehesa).

Wir werden uns in der Stadt Beja einquartieren, seit den Römern das regionale „Zentrum des Südens“, und von dort aus Ausflüge machen auf die Dörfer, wir treffen uns mit lokalen Initiativen, lernen die Kämpfe um gute Einwanderungsgesetze kennen, und beschäftigen uns neben der Landschaft auch mit den sozial-kulturellen Auswirkungen des neuen Agrobusiness.


Seminar- und Reiseleitung: Friederike Heuer und Sonja Brinschwitz

Teilnahmebeitrag: 550 € (Standard), 450 € (ermäßigt), 600 € (ermöglichend). Er beinhaltet die Hotelunterkunft für sechs Übernachtungen im Doppelzimmer incl. Frühstück (Einzelzimmerzuschlag 100 €), Reiseprogramm und die vor Ort anfallenden Transfers (Fahrten mit dem Reisebus im Alentejo),  Übersetzungen und Eintrittsgelder (Museen).

Die An- und Abreise zum/vom Veranstaltungsort (Beja) ist eigenständig zu organisieren.

Es stehen drei Teilnahmebeträge zur Auswahl: Neben dem Standardbeitrag, ein ermäßigter Teilnahmebeitrag für Menschen mit geringeren finanziellen Spielräumen (ein Nachweis ist nicht erforderlich), zudem ein ermöglichender Teilnahmebeitrag. Die Anzahl der ermäßigten Teilnahmebeiträge ist begrenzt, je mehr Teilnehmende den ermöglichenden Beitrag zahlen, desto mehr ermäßigte Beiträge lassen sich realisieren.

Bildungsurlaub/Bildungsfreistellung: Das Seminar ist in den Bundesländern Hamburg, Berlin und BA-WÜ als gesetzlicher Bildungsurlaub/Bildungsfreistellung anerkannt. Die Freistellung in weiteren Bundesländern ist ggf. auf Antrag möglich. In Bayern und Sachsen ist die Anerkennung als Bildungsurlaub/Bildungsfreistellung leider nicht möglich.

Weitere Infos zum Thema Bildungsurlaub / Bildungsfreistellung.

Veranstalter: Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg

Die Anmeldung ist vorerst nur noch für Interessent:innen mit Hamburger Wohnsitz möglich! Alle anderen erhalten einen Wartelistenplatz. Wenn mindestens 2/3 der Anmeldungen aus Hamburg eingegangen sind, öffnen wir die Liste.

 

ANMELDUNG

 

Gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Hamburg

Telefon: 040 28003705