8. November 2017 Diskussion/Vortrag «Rechtspopulismus» und «Autoritarismus» – die neuen Gespenster?

Information

Veranstaltungsort

Rosa-Luxemburg-Stiftung
Salon
Franz-Mehring-Platz 1
10243 Berlin

Zeit

08.11.2017, 18:30 - 20:30 Uhr

Themenbereiche

Globalisierung, Gesellschaftstheorie, Wirtschafts- / Sozialpolitik, Westeuropa

Zugeordnete Dateien

Zugegeben: der Titel ist etwas geklaut – vom linken Kulturwissenschaftler Bernd Stegemann. Aber der Titel unseres internationalen Workshops «Political Economy of ‘Authoritarianism’ and ‘Right Wing Populism’. May, Orban, Szydło, Le Pen, AfD … – the EU between a crisis of legitimation of neoliberal ‘reformers’ and different authoritarian ‘right wing forces ’» ist vielleicht nicht so recht geeignet, um Sie und Euch für unsere Veranstaltung zu interessieren.

Drei Dinge werden gleich «verraten»: Erstens, dass Populismus als eine politisch motivierte Kommunikationsweise verstanden werden kann, welche darauf abzielt, die geistig-kulturelle und damit die gesellschaftspolitische Hegemonie in der Gesellschaft zu bestimmen. Zweitens, dass wir uns mit den politischen Vorhaben und Praktiken des «Rechtspopulismus», die Gesellschaft «im nationalen Interesse umzubauen», und die dabei agierenden autoritären Kräfte auseinandersetzen. Drittens, dass wir für die Diskussion mit Ihnen und Euch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland gewinnen konnten. Unsere Gäste kommen aus europäischen Ländern, fast ausnahmslos EU-Staaten – aus Polen, der Ukraine und Slowakei, aus Kroatien, Griechenland, Großbritannien, Frankreich, Italien, aus Österreich und Deutschland – sowie aus der Türkei und Argentinien. Einige von ihnen haben mit uns schon zum «Brexit» diskutiert: Hanna Szymborska, John Grahl, Claude Serfati, Jan Toporowski und Peter Wahl. Insgesamt sind unsere Gäste mehrheitlich Politökonominnen und Politökonomen. Sie setzen sich in einem internen Workshop insbesondere mit den folgenden Fragen auseinander: Welche ökonomischen und (wirtschafts)politischen Veränderungen werden von welchen anti-emanzipatorischen Akteuren genutzt, um über Diskursentwicklung und durch die Organisation von Fronten innerhalb einer Bevölkerung – die in Klassen und in soziale Milieus zerfällt – die gesellschaftspolitischen Hegemonieverhältnisse zu verändern? Welche Bedeutung kommt dabei wirtschaftspolitischen Diskursen und Praktiken zu? Welche Schlussfolgerungen können und sollten die Linken daraus ziehen?

Noch genauer gesagt: Uns interessieren konkret fünf Problemkreise, die auch in unserer gemeinsamen Veranstaltung diskutiert werden sollten:

  1. Was bedeuten «Populismus» und «Rechtspopulismus»? Was sind ihre Geschichte und Kontexte zum «Autoritarismus»?
  2. Was ist die Genesis der aktuellen Probleme in der EU und ihren Mitgliedsländern? Was also sind die politischen, ökonomischen und kulturellen Gründe dafür, dass diese Probleme insbesondere seit Beginn dieses Jahrtausends so zunehmend zur Wirkung kommen? Welchen Anteil haben daran die in der EU Herrschenden und die Schwäche der Linken?
  3. Was ist der gegenwärtige Problemstand «in Sachen Rechtspopulismus und Autoritarismus» in der EU und ihren Mitgliedsländern und ihr Bezug auf
    • eine herrschende Politik, die sich an den «Herausfordeungen der Globalisierung» orientiert
    • die Wirtschafts- und Sozialpolitik
    • Flucht und Migration
    • Geschlechterverhältnisse
    • Ökologie und globale Probleme
    • den Zustand der Linken.
  4. Worauf kommt es nun für die Linken an?
  5. Welche weiteren Forschungsfragen wären zu formulieren?

Weil wir am 8. November vor allem diskutieren wollen, werden unsere Gäste keine langen Statements geben. Wir freuen uns auf den Gedankenaustausch und insbesondere auf Ihren wie Euren Anteil daran.

Anmerkung: Zur Information und Diskussion haben wir u.a. einen englischsprachigen Blog eingerichtet. Hier finden sich selbstverständlich auch wichtige Textpassagen von Ernesto Laclau und Stuart Hall.

Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt. Eine Simultanübersetzung ist gewährleistet.

Standort

Kontakt

Dr. Judith Dellheim

Judith Dellheim ist promovierte Politökonomin, war als Referentin am Institut für…